„Am besten schneidet man die Krallen zu zweit“, erklärt Horst Bielfeld, Vogelexperte und Autor zahlreicher Ratgeber. „Denn der Vogel muss einerseits so gehalten werden, dass er weder zappeln noch beißen kann. Andererseits schließen die Tiere häufig ihr Füße, so dass die einzelnen Zehen jeweils mit einer Hand gestreckt werden müssen.“ Für das Beschneiden der Krallen empfiehlt der Vogelexperte eine Nagelschere- oder ein Nagelklipp, bei größeren Arten kann auch eine Krallenzange notwendig sein.
Viele Ziervögel haben helle Krallen, so dass man sieht, wie weit Nervenenden und Blutgefäße in deren Spitzen hineinreichen. Beim Krallenschneiden sollte man dennoch vorsichtig sein: Vogelliebhaber sollten die Krallen etwa zwei bis vier Millimeter vor den Nervenenden und Äderchen beschneiden. Für den Fall, dass es trotz Vorsicht einmal zu Blutungen kommt, hilft ein wenig blutstillende Eisenchloridwatte, erhältlich in jeder Apotheke.
Bei Vögeln mit dunklen Krallen zeigt nur die Erfahrung, wie viel davon abgeschnitten werden kann. Trauen sich Vogelhalter das Krallenschneiden daher nicht zu, sollten sie sich an einen Tierarzt wenden.
„Unerlässlich ist die Unterstützung eines Tierarztes beim Zurückschneiden eines zu langen Schnabels“, betont Horst Bielfeld. „Denn hier ist Vorsicht geboten, damit es nicht zu Blutungen oder gar Verletzungen der Zunge kommt.“ Bei den meisten Ziervögeln ist das Stutzen des Schnabels jedoch gar nicht nötig: Viele Wellensittiche oder Kanarienvögel nagen gern und halten ihren Schnabel dadurch stets in ausgezeichnetem Zustand. Harte Äste oder ein fester Mineralstein reichen deshalb häufig aus, um den Schnabel in Form zu halten. IVH