Der Sommer – eine besonders anspruchsvolle Zeit für Teiche!

Im Sommer kommen Gartenteiche besonders gut zur Geltung. Fische und Pflanzen zeigen ihre volle Pracht. Damit das so bleibt und sowohl die Teiche und ihre Bewohner als auch die Teichbesitzer entspannt über den Sommer kommen, gibt es im Folgenden einige Tipps und Hinweise.

Temperatur und Sauerstoffgehalt

Die biologischen und physikalischen Vorgänge im Gartenteich sind stark temperaturabhängig. Höhere Temperaturen bewirken bei vielen Organismen eine Zunahme der Stoffwechselaktivität. Daher vermehren sich beispielsweise Algen im Sommer viel schneller als im Frühjahr oder Herbst. Je stärker die biologische Aktivität der Teichpflanzen und Teichbewohner steigt, desto mehr Sauerstoff wird benötigt. Gleichzeitig sinkt der Sauerstoffgehalt im Wasser aber durch steigende Wassertemperaturen automatisch ab. Ein Sauerstoffmangel wiederum kann für Fische gefährlich werden.

Dem können Teichbesitzer effektiv vorbeugen. Schon bei der Planung von Teichen gilt es, auf eine ausreichende Beschattung zu achten. Liegen mindestens 50 Prozent der Teichfläche im Schatten, kann dies eine zu starke Erwärmung des Wassers verhindern. Bei bereits bestehenden Teichen ohne ausreichend Beschattung sind im Fachhandel erhältliche Sonnensegel eine effektive Lösung. Aber auch leistungsstarke Teichfilter sowie leicht verdauliches „Sommerfutter“ für die Teichbewohner tragen zu guten Lebensbedingungen bei.

Teichbesitzer sollten die Bewohner ihrer kleinen Oase gut beobachten. Halten sich die Fische bevorzugt in der Nähe des Filtereinlaufes auf oder schnappen gar nach Luft, können dies Anzeichen für einen Sauerstoffmangel sein. In diesem Falle kann eine zusätzliche Belüftung des Teiches oder der Einsatz von Oxydatoren erste Abhilfe schaffen. Um einen Sauerstoffmangel im Wasser jedoch langfristig zu vermeiden, sollten Teichfreunde regelmäßig den Sauerstoffgehalt messen. Weniger als vier Milligramm Sauerstoff pro Liter Wasser sollten es nie sein, denn dies gilt für Fische als schädlich.

Auffüllen oder Wasserwechsel?

Sobald in einem Teich Fische gehalten und gefüttert werden, steigt die Nährstoffbelastung des Wassers unweigerlich an. Sommerliche Temperaturen verstärken dies noch zusätzlich, da das Teichwasser teilweise verdunstet. Dadurch erhöht sich neben der Nährstoffbelastung auch die Konzentration der im Wasser natürlich vorkommenden Mineralien, wie der Gesamthärte. Dem können Teichbesitzer durch einen regelmäßigen Wasserwechsel entgegenwirken. Ein reines Auffüllen des Wasservolumens hingegen ist nicht zu empfehlen, da es im ungünstigsten Fall zu einem deutlichen Anstieg der Gesamthärte führen kann und dadurch keine Nähr- bzw. Schadstoffe entfernt werden. Je nach Fischbesatz sollte der Wasserwechsel bei zehn bis 20 Prozent des Wasservolumens im Monat liegen.

Zusätzlich sollten Teichfreunde regelmäßig die Wasserwerte messen und dabei vor allem auf die Karbonathärte achten. Diese verhindert starke Schwankungen des pH-Wertes. Bei einer zu geringen Karbonathärte hält der Fachhandel geeignete Präparate bereit.

Tipps gegen übermäßigen Algenwuchs

In Teichen wächst naturgemäß eine Vielzahl unterschiedlichster Algen. Zwei Gruppen von ihnen können zum Problem werden: Die zu sogenanntem grünem Wasser führenden Schwebealgen  sowie die Fadenalgen, die ganze Teiche regelrecht überwuchern können. Die Ursache für ein übermäßiges Algenwachstum ist (fast) immer dieselbe: Algen können übermäßig im Teich vorhandene Nitrate und Phosphate besser verwerten als die eigentlichen Teichpflanzen. Daher können Teichbesitzer Algen letztendlich nur erfolgreich im Zaum halten, wenn sie die Nährstoffüberversorgung beseitigen. Der Einsatz von Algenbekämpfungsmitteln leistet zumeist nur eine momentane Abhilfe und kann schlimmstenfalls sogar zu einer Verschlechterung der Wasserwerte und der Lebensbedingungen im Teich führen. Zu den erfolgversprechenderen und tiergerechteren Maßnahmen zählen der Einsatz eines UV-Klärers bei übermäßigem Auftreten von Schwebealgen sowie das mechanische Entfernen von Fadenalgen sowie der Einsatz spezieller Filtermedien.

Das perfekte Pflegeprogramm im Sommer

Zusammengefasst lässt sich sagen: Ein ausgewogener Fischbesatz, eine maßvolle, der Witterung angepasste Fütterung in Kombination mit einer guten Filterung und ein regelmäßiger Teilwasserwechsel helfen dabei, die Wasserwerte stabil zu halten. Ergänzend zu diesen Maßnahmen sollten Teichbesitzer verblühte und stark wuchernde Teichpflanzen zurückschneiden. Und vor allem nicht vergessen, die Wasserwerte und die Wassertemperatur regelmäßig zu überprüfen. Dann kommen sie und ihre Teichbewohner entspannt über den Sommer. IVH/BNA