Die Frisur sitzt: Das A & O der Fellpflege bei Hamstern

Sie lecken sich akribisch das Fell, streichen mehrmals mit den Vorderpfötchen über das Gesicht und vollführen akrobatische Bewegungen, um die kleinen Nager-Füße sauber zu lecken. Hamster sind genau wie Katzen richtige Fellpflege-Profis. Sie putzen sich mehrmals am Tag ausgiebig. Insbesondere nach dem Schlafen, Essen und Entleeren der Backentaschen wird das Fell gründlich gereinigt und auf Hochglanz poliert. Kurzhaarhamster brauchen bei ihrem Putzritual keine Hilfe, das stört sie nur. Langhaarhamster dagegen brauchen dann und wann eine unterstützende Hand. Doch ob lang oder kurz: Halter sollten das Fell und die Krallen ihrer Tiere beim wöchentlichen Gesundheitscheck kontrollieren.

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Am besten geschieht das während des Freilaufs, indem sie das Tier vorsichtig streicheln und dabei das Fell abtasten. „Das Fell sollte auf Knoten und Verfilzungen abgesucht und nur bei Bedarf gebürstet und gereinigt werden“, sagt Christine Wilde, Kleintierexpertin und Buchautorin. Reinigen heißt nicht waschen! „Baden zerstört das fragile Gleichgewicht der Bakterien auf der Haut des Hamsters und kann zu massiven Hautirritationen bis hin zu Ekzemen und bakteriellen Infektionen führen. Außerdem besteht die Gefahr, dass das Tier schnell auskühlt und sich erkältet“, erklärt die Expertin.

Hamster-Spa: Sandbaden reinigt und entspannt
Auch wenn Kurzhaarhamster mit der Fellpflege alleine sehr gut klar kommen, können Halter ihre kleinen Nager dabei unterstützen, indem sie ihnen ein Sandbad anbieten. Das Sandbaden pflegt nicht nur das Fell, sondern hilft auch, Stress abzulassen, sich zu entspannen und ist zudem optimal für die Krallenpflege. „Ein Sandbad, das Feuchtigkeit und Schmutz aus dem Fell entfernt, keine scharfkantigen Sandkörner enthält und somit sanfte Fellpflege erlaubt, ist genau richtig“, sagt die Expertin. „Gut geeignet sind speziell rundgebrannte Sandarten aus Ton, Quarz oder Bimsstein.“ Bei Fragen zum Material sind die Experten vom Zoofachhandel auch eine gute Anlaufstelle.

Fellpflege beim Teddyhamster
Anders als bei ihren kurzhaarigen Artgenossen brauchen Teddy- oder Angora-Hamster dann und wann eine helfende Hand bei der Pflege ihres langen Fells. Streu und Nistmaterial, das sich im Fell verfangen hat, können Halter mit einer weichen Zahnbürste auskämmen. Kletten und verfilzte Stellen schneiden sie am besten mit einer (Baby-)Nagelschere ab. „Vorsicht, am Po ist das Fell meist lang, aber der kleine Schwanz sitzt häufig genau in den Verfilzungen!“, weist die Expertin hin. Außerdem sollte, wenn möglich, das Fell der Tiere kurz gehalten werden. „Vor allem im Sommer leiden Hamster, weil sie nicht schwitzen können, extrem unter der Hitze und das dichte Fell verstärkt dieses“, sagt Wilde. Mit einer Schere können Halter vorsichtig das Fell auf normale Felllänge kürzen. „Nicht mit einer Schermaschine, das wäre zu gefährlich“, sagt die Expertin.

Auch Langfellhamster freuen sich über ein Sandbad. Für ihr Heim eignet sich am besten eine Einstreu, die sich nicht im Fell verfängt, wie Hanfeinstreu, Einstreu aus Birkenspänen oder aus Papier. Einfach ausprobieren und schauen, mit welcher Einstreu das Tier gut zurechtkommt. IVH