Eine zweite Katze kommt ins Haus – so klappt‘s

Bislang musste sich die Katze nie um ihr Revier streiten, zumindest nicht in der heimischen Wohnung. Das aber könnte sich nun ändern, denn eine zweite Samtpfote zieht ein. Wie Katzenfreunde dafür sorgen können, dass der Einstand der neuen Katze möglichst harmonisch vonstattengeht, erklärt Brigitte Eilert-Overbeck, Autorin zahlreicher Ratgeber.

Nur kein großes Getue
„Zunächst einmal sollte man bloß nicht zu viel Getue um die neue Katze veranstalten. Denn sonst könnte das alteingesessene Tier eifersüchtig werden oder um sein Revier fürchten“, erklärt die Expertin. Gleichwohl empfiehlt sie Haltern, ein paar Vorkehrungen in der Wohnung zu treffen, ehe die zweite Katze eintrifft. So rät sie zu einem Empfangsraum für die neue Mitbewohnerin: mit Futterstelle, Katzentoilette, Liegeplatz und der Möglichkeit, an etwas zu kratzen.

Die Tür zur übrigen Wohnung sollten Halter zunächst geschlossen halten – und erst nach einiger Zeit öffnen. „Das können ein paar Stunden sein oder auch ein, zwei Tage“, sagt Eilert-Overbeck. Jetzt dürfen die Katzen tauschen: Während sich die neue Mitbewohnerin in der ganzen Wohnung umsieht, kann die alteingesessene Samtpfote den Empfangsraum untersuchen. Die kleine Entdeckungsreise lenkt die Katzen voneinander ab.

„Noch zuvor empfiehlt es sich, beide Tiere mit demselben, bereits getragenen Pullover abzureiben“, erklärt Eilert-Overbeck. „Auf diese Weise nehmen die Tiere ein wenig vom gleichen Sippengeruch an. Das verbindet.“ Auch sollten Halter zu Hause sein, wenn sich die Katzen kennenlernen. „Wichtig ist, Gelassenheit auszustrahlen, insbesondere dann, wenn die Tiere aneinander geraten“, weiß die Expertin. Unruhe dagegen könne sich auf die Tiere übertragen. Sollten Halter den Eindruck gewinnen, dass die Auseinandersetzungen der beiden Katzen zu heftig werden, können sie versuchen, die Samtpfoten ein wenig voneinander abzulenken. „Maßvolle Störgeräusche mit Topfdeckeln und das gelegentliche Klappern mit den Futternäpfen haben sich bewährt“, sagt Eilert-Overbeck.

Apropos Futternäpfe: Auch, wenn sich die Katzen bereits kennen, sollte es zwei deutlich voneinander getrennte Futterplätze in der Wohnung geben sowie mindestens drei Katzentoiletten, empfiehlt die Expertin. Auf diese Weise können Halter Konflikten unter den Tieren vorbeugen.

„Welche Katze besonders gut zu welcher passt, kann man im Vorfeld kaum einschätzen“, sagt Eilert-Overbeck. Die Expertin rät allerdings davon ab, eine betagte Katze neu mit einer jungen Samtpfote zu vergesellschaften: „Das ältere Tier könnte sich durch das jüngere leicht bedrängt und überfordert fühlen“, sagt sie. Ihr Tipp: „Idealerweise schafft man sich von vornherein zwei Katzen an oder vergesellschaftet die Tiere, so lang sie jung sind.“ IVH