Ende der Sommerfrische im Teich: Diese Fische wandern im Herbst zurück ins Aquarium

Wenn sich mit den ersten Herbstmonaten die Gartensaison langsam dem Ende nähert, zieht es nicht nur die Menschen, sondern auch einige Gartenteichbewohner zurück in die warmen vier Wände. Viele Zierfische, die den Sommer über im Freien verbracht haben, kehren nun in ihr Aquarium zurück. Beim Umzug gibt es jedoch einige Dinge zu beachten und auch nicht jeder Fisch eignet sich als Sommerfrischler. 

Foto: IVH/BNA

„Fische, die in der Sommerfrische gewesen sind und bei kälteren Temperaturen wieder in das heimische Aquarium umziehen, sind robuster, größer und farbiger als Fische, die ganzjährig im Aquarium leben“, erklärt Harro Hieronimus, Mitglied und Präsident von verschiedenen Aquaristik-Fachverbänden sowie Autor diverser Fachbücher. „Gründe hierfür sind die abwechslungsreiche Naturnahrung sowie das Sonnenlicht im Teich."

Der Aquaristik-Experte empfiehlt, nur Fische nach draußen zu setzen, die entweder den Winter vertragen – zum Beispiel Medakas oder amerikanische Springbarsche  –  oder aber die Tiere in Gefäße zu setzen, die komplett entleert und abgefischt werden können. Einfrieren dürfen die Tiere allerdings nicht!

Zierfische im Gartenteich: Wassertemperatur ab 18 Grad notwendig

„Ob Medakas, amerikanische Springbarsche, marmorierte Panzerwelse, Paradiesfische, Kardinale oder Prachtbarben – die Liste der Aquarienbewohner, welche den Sommer auch gerne im Gartenteich verbringen, ist relativ lang“, berichtet der Aquarianer. Eine Umsiedlung vom Aquarium in den Gartenteich ist ab einer Wassertemperatur (morgens messen!) von 18 Grad möglich, bei Kaltwasserarten wie Medaka und Kardinälchen bereits ab 10 Grad. In besonders warmen Monaten, wenn die Temperaturen nur wenige Tage unter 20 Grad liegen, kommen zum Beispiel auch Wildguppys, Papageienplatys, Zebrabärblinge, viele weitere indische Barben und Bärblinge sowie Regenbogenelritzen und Rotflossenorfe als Bewohner infrage, wobei die letzteren beiden sogar warme Winter im Teich überstehen.

Regnet es in den Sommermonaten sehr viel, könnte das Wasser im Teich allerdings zu weich werden. Folge ist oft ein plötzlicher Abfall des pH-Wertes, was für Fische tödliche Folgen haben kann. „Aufhärter aus dem Zoofachhandel können helfen, die Wasserhärte im Teich wieder zu erhöhen“, berichtet Hieronimus.

Sommerfrischler nur in Fertigteiche oder Gefäße setzen

Als Aufenthaltsort für die warmen Monate eignen sich zum Beispiel handelsübliche Fertigteiche oder Mörtelkübel. „In einem normalen Teich wäre der Versuch, die Fische komplett abzufangen, um sie zurück in das Aquarium zu setzen, ziemlich sinnlos. Vor allem, wenn Jungfische dabei sind“, so Hieronimus. Möchte man den Teich nicht entleeren, sollte er maximal 2 x 1 Meter groß sein und keine Hindernisse wie Pflanzentöpfe enthalten, die vor dem Abfangen der Tiere nicht leicht entfernt werden können.

So gelingt der Umzug

Werden die Temperaturen wieder kälter, was meist ab September der Fall ist, geht es für die Fische dann wieder zurück ins Aquarium. „Hierzu werden die Tiere eingefangen und in einen Eimer oder in eine Plastiktüte gesetzt, die zur Hälfte mit Aquarien- und zur Hälfte mit Teichwasser gefüllt ist. Dies ist wichtig, damit sich die Tiere an die neue Wasserchemie gewöhnen. Das Gefäß sollte dann zwei Stunden im Aquarium schwimmen, bevor die Fische in ihr neues Zuhause gelassen werden“, erklärt der Experte. IVH