Mit Energie ins Jahr: Wildvögel im Frühling weiter füttern

Nach dem ohnehin schon milden Winter denkt der eine oder die andere vielleicht, dass die Vögel jetzt wieder selbst ihr Futter finden werden. Dabei sind die Futterreserven des vergangenen Jahres zumeist aufgebraucht und die Natur bietet noch nicht genug Insekten oder Beeren. Die Rückkehr der Zugvögel und der Beginn der Brutzeit erfordern zudem ein noch breiteres Nahrungsangebot, das man mit Futterstellen unterstützen kann.

Wenn Ende Februar die Tage wieder länger werden, beginnt für viele Vögel die Balz- und Brutzeit. Für die Weibchen steht eine sehr energiezehrende Phase bevor, um gesunde Eier auszubilden. Aber auch die Männchen werden zur Unterstützung beim Brüten und beim späteren Füttern der Küken viel Kraft bei der Nahrungssuche brauchen. Die zurückkehrenden Zugvögel bilden eine weitere Konkurrenz um die noch begrenzten natürlichen Nahrungsgrundlagen. Ausgelaugt von ihrem langen Flug, müssen sie unbedingt ihre Energiereserven auffüllen, bevor sie selbst mit der Brutzeit beginnen können.

Unterstützung in der Brutzeit

Dr. Martin Singheiser, Geschäftsführer des Bundesverbands für fachgerechten Natur-, Tier- und Artenschutz e.V. (BNA), erklärt, dass sich die Futtersuche immer schwieriger gestaltet: „Die Elternvögel benötigen viel Zeit und Energie, um geeignetes Futter für ihre Jungen zu suchen. Wissenschaftliche Studien belegen, dass die Elterntiere für das Finden von geeignetem Futter, wie z.­­­­­ B. eiweißreichen Insekten, deutlich mehr Zeit benötigen als früher.“ Tierfreunde sollten daher eine zuverlässige und regelmäßige Futterstelle anbieten.

Das richtige Futter

Grundsätzlich bieten sich die gleichen Futtermittel an, die schon im Winter angeboten wurden. „Ein gutes Basisfutter für viele Vogelarten sind Sämereienmischungen, z. B. mit Sonnenblumenkernen, ergänzt um ein abwechslungs- und energiereiches Nahrungsangebot mit Fettfutter, etwa Hafer- oder Getreideflocken, die mit Fetten als Energielieferant ummantelt sind, ungeschwefelten Sultaninen, klein gehackten Nüssen, Beeren und Insekten“, empfiehlt der Experte.

Hygiene an der Futterstelle

Ist der Futterplatz erst einmal etabliert, werden schon bald viele verschiedene Vögel das Angebot wahrnehmen wollen. Umso wichtiger ist es, dass diese Stelle regelmäßig gereinigt wird, sodass sich keine Krankheiten ausbreiten können.

Einige Vogelarten wie der Haussperling oder der Stieglitz sind witterungsabhängig noch bis in den August mit der Aufzucht ihrer Jungen beschäftigt und daher besonders auf Fütterung angewiesen. Aber auch generell nehmen viele Vögel im warmen Sommer nicht nur gerne Wasserschalen zur Erfrischung an, sondern heißen angebotenes Futter sehr willkommen, um Energie zu sparen. Und ab dem Frühherbst beginnt dann auch schon wieder die Vorbereitung auf den nächsten Winter. IVH