Städtebau im Hamsterkäfig: Spielplatz aus Pappe

Ob Küchenrolle oder Eierkarton – Gegenstände aus Pappe laden den Hamster zu Erkundungstouren ein und sorgen für artgerechte Abwechslung im Nagerkäfig. Auf bedrucktes und gebleichtes Material sollte beim Basteln von Labyrinth, Höhle und Turm allerdings verzichtet werden.

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Artgerechte Beschäftigung ist ein wichtiger Baustein eines glücklichen Hamsterlebens. Wer sein Tier aktiv und gesund halten will, der kann selbst kreativ werden – dafür braucht es nicht mehr als einen Haufen geeignetes Altpapier. „Aus Pappe lassen sich viele interessante Spielzeuge herstellen, die dem Nagerkäfig als Anreicherung dienen und für das Tier ungefährlich sind“, rät Dr. Peter Fritzsche, Biologe und Autor zahlreicher Hamsterratgeber. 

Besonders Pappröhren, wie Klopapier- oder Paketrollen, sind bei den Nagern beliebt. Befüllt mit Heu oder Leckerchen können sich Hamster über lange Zeit damit beschäftigen, die Inhalte aus der Rolle herauszuholen. Zudem lieben die kleinen Nager es zu buddeln, Höhlen und Gänge zu graben und auf Erkundungstour zu gehen. Einige Aspekte sollte man jedoch beachten, bevor man mit dem Basteln der Verstecke beginnt.

Unbedrucktes Material verwenden

Wer seinem Hamster ein Spielparadies bieten möchte, sollte darauf achten, dass die Materialien unbedruckt sind und keine Klebereste aufweisen. Metallische Gegenstände wie Heftklammern, die sich häufig an Paketrollen befinden, gilt es unbedingt vorher zu entfernen. 

Aus Toilettenpapier- oder Küchenrollen lassen sich nun Tunnel oder ganze Labyrinthe basteln, aus Eier- und Schuhkartons entstehen kleine Höhlen. „Legt man die Gegenstände in den Käfig, wird der Hamster sich diese nun selbst so zurechtrücken, wie er sie gerne hätte“, sagt Fritzsche. Um immer neue Entdeckungsmöglichkeiten zu schaffen, können die Pappartikel von Zeit zu Zeit ausgetauscht werden.

Zerkleinerung der Pappe ist ungefährlich

Pappe im Hamsterkäfig ist nicht für die Ewigkeit gemacht – sie kann aufweichen, reißen oder zernagt werden. Sollte der Hamster die Pappe komplett zerschreddern, gibt es laut Dr. Fritzsche keinen Grund zur Sorge. „Der kleine Nager stopft sich die Schnipsel mit Vorliebe in seine Backentaschen, um damit anschließend seine Schlafstätte auszupolstern. Fressen tut er das Material nicht“, erklärt der Biologe. 

Nur eine ganz besondere Höhle sollte nicht aus Pappe sein: das Häuschen, in welches sich der Hamster zum Schlafen zurückzieht. Dieses sollte aus einem haltbaren Material wie Holz gefertigt sein. „Hamster bevorzugen einen Bau beziehungsweise ein Heim, das mit ihrem Duft angereichert ist“, sagt Experte Fritzsche. Daher sollte das Häuschen ein Hamsterleben lang halten und nicht ausgewechselt werden. IVH