Wissenswertes zu Heimtiernahrung
Häufig gestellte Fragen zu Futter für Kleintiere, Ziervögel, Zierfische und Terrarientiere
Das Futter für die kleinen Nager sollte abwechslungsreich und über den Tag in kleine Futterportionen aufgeteilt sein. Heu sollte als Verdauungshilfe immer vorhanden sein. Zusätzlich benötigen Meerschweinchen täglich 30 bis 35 Gramm Futter aus verschiedenen Samen, Früchten und Gemüsesorten. Die Fertignahrung aus dem Handel enthält alle wichtigen Nährstoffe, zusätzlich gehört Frischfutter wie Löwenzahn, verschiedene Gemüsesorten und gelegentlich ein Stückchen Obst zur ausgewogenen Ernährung. Da Meerschweinchen nicht in der Lage sind, selbst Vitamin C aufzubauen, ist besonders darauf zu achten, dass sie dieses über die tägliche Nahrung oder durch vitaminhaltiges Ergänzungsfutter zugeführt bekommen.
Für Zwergkaninchen gilt ebenso wie für Meerschweinchen oder Goldhamster, dass die Futterauswahl und -menge für die Gesundheit eine bedeutende Rolle spielt. Besonders wichtig ist es, dass die Tiere immer etwas zum Nagen haben, da ihre Zähne ständig nachwachsen und somit eine permanente Behinderungs- und Verletzungsgefahr besteht. Hierfür eignen sich ungespritzte Obstbaumzweige, Weichholzstücke oder Knabberstangen aus dem Handel, die meist auch wichtige Vitamine und Mineralstoffe enthalten. Trockenes Brot ist nicht ratsam, da es zu viele Nährstoffe enthält. Auch Heu, das immer zur Verfügung stehen sollte, hilft bei der Zahnpflege und bei der Verdauung. Daneben sollten spezielles Fertigfutter und viel frisches Grün auf dem Speiseplan von Kaninchen stehen.
Um gesund zu bleiben, benötigen Hamster eine abwechslungsreiche, ausgewogene Kost. Diese stellt das im Handel angebotene Fertigfutter mit allen Kohlenhydraten, Eiweißen, Fetten, Vitaminen und Mineralstoffen sicher. Damit sich die ständig nachwachsenden Schneidezähne abnutzen, brauchen die Nager zusätzlich harte Kost wie ungespritzte Obstbaumzweige oder Knabberstangen. Außerdem benötigen Goldhamster für ihr Wohlbefinden hochwertiges Eiweiß, das sie in der Natur mit Insekten, Spinnen, Schnecken und Würmern verspeisen würden.
Für Heimtiere darf es alternativ ab und zu ein Näpfchen mit Quark oder Joghurt sein, etwas mageres Rindergehacktes, einige Stückchen von einem hart gekochten Ei oder ein paar Bröckchen Hundetrockenfutter. Wichtig ist, Goldhamster nicht zu überfüttern: Sie sind sehr genügsam und brauchen nur zehn bis 15 Gramm Alleinfutter pro Tag plus täglich frisches Trinkwasser. Da sie erst zur Nacht aktiv werden, sollte die Hauptmahlzeit am Abend gefüttert und das Gehege – auch das Schlafhäuschen – täglich auf verdorbene Vorräte abgesucht werden.
Die Grundnahrung von Wellensittichen besteht aus verschiedenen feinen Saaten wie Hirse und geschältem Hafer. Der Fachhandel bietet artgerechte Mischungen an, die alles enthalten, was die Vögel an Nährstoffen benötigen. Zudem eignen sich Kolbenhirse und Knabberstangen aus dem Handel als hervorragende Ergänzung zum Hauptfutter und als willkommene Beschäftigung – allerdings in Maßen, damit die Vögel nicht zu dick werden.
Die gesunden Leckerbissen dienen den Vögeln außerdem zur Beschäftigung. Neben dem Körnerfutter sollten Wellensittiche mehrmals in der Woche Frischkost wie ungespritzte Salatblätter, Möhrenstückchen, Vogelmiere und Spinat bekommen. Gelegentlich mögen Wellensittiche auch ein Stückchen Apfel oder Birne. Welke Blätter und Reste werden am Ende des Tages aus dem Vogelheim herausgenommen. Zum Trinken sollte täglich frisches Wasser zur Verfügung stehen.
Kanarienvögel müssen täglich ein Drittel ihres Körpergewichtes an Nahrung aufnehmen und sind daher ständig am Picken. In erster Linie sind sie Körnerfresser, mögen aber zusätzlich gerne auch etwas Obst oder Grünfutter. Das Futter aus dem Handel bietet die richtige Mischung aus allen Körnern und Samen, die die Vögel brauchen. Der Napf sollte immer gefüllt sein.
Zusätzliches Grünfutter wie Salatblätter, Spinat, Löwenzahn, Vogelmiere, Knospen, Pflanzentriebe und Obststückchen sollten ungespritzt sein und gründlich abgewaschen und abgetrocknet werden. Kolbenhirse und Knabberstangen sind eine hervorragende Ergänzung zum Hauptfutter und eine willkommene Beschäftigung – aber in Maßen, damit die Vögel nicht zu dick werden. Das Trinkwasser wird täglich erneuert und bei Bedarf mit Vitamintropfen angereichert. Eine Sepiaschale ist zudem wichtig für den Kalkbedarf, und Grit pickt der Vogel zur Verdauung mit auf.
Fast alle Papageien und Großsittiche sind Körnerfresser. Ihre Nahrung besteht aus verschiedenen Getreidesorten und anderen Sämereien, die im Fachhandel erhältlich sind. Darüber hinaus brauchen die Vögel Frischkost in verschiedenen Variationen: Salat, Spinat, Löwenzahn, Vogelmiere, Möhren, Äpfel, Birnen, Bananen etc. Wichtig ist, dass die Frischkost nicht gespritzt ist. Ab und zu dürfen die Vögel Leckerbissen wie ungesalzene Nüsse, Rosinen, Feigen, Datteln, Sonnenblumenkerne oder Knabberstangen fressen. Trinkwasser – bei Bedarf mit Vitaminzusätzen – sollte täglich frisch bereitgestellt werden.
Ab und zu kann man auch Körner zum Keimen bringen, denn Keimfutter enthält wichtige Nährstoffe und Vitamine. Eine Sepiaschale oder ein Kalkstein im Vogelheim helfen, den hohen Kalkbedarf von Papageien und Großsittichen zu decken. Frische Zweige von Obstbäumen, Weiden oder Ahorn (ungespritzt!) werden gerne zum Knabbern angenommen.
Die Aquarienbewohner in einem Gesellschaftsaquarium haben zum Teil grundlegend unterschiedliche Fressgewohnheiten und Ernährungsbedürfnisse. Um den jeweiligen Bedürfnissen gerecht zu werden, bieten die Markenhersteller von Zierfischnahrung verschiedenste Futtersorten an.
Nicht nur bei den unterschiedlichen Inhaltsstoffen zeigt sich die Vielfalt, auch bei der Größe, der Form, der Konsistenz und den Schwimmeigenschaften.
So gibt es im Fachhandel z.B. Futterflocken mit einem hohen Pflanzenanteil, die sich für vorwiegend herbivor lebende Fische wie Guppys besonders gut eignen. Andere Produkte enthalten wertvolle natürliche Pigmente, die die Farbausprägung der Fische optimieren. Um das Fressen in den bevorzugten Wasserschichten zu ermöglichen, stehen zudem Futterformen zur Verfügung, die sich insbesondere in ihrem Schwimmverhalten unterscheiden. Für Jungfische bietet der Fachhandel spezielles, oft mikrofeines Aufzuchtfutter an, das auch schon die noch sehr kleinen Jungen der Eier legenden Arten direkt nach dem Schlüpfen aufnehmen können.
Abwechslungsreiches und hochwertiges Futter ist die Grundlage für gesunde, farbenprächtige und aktive Fische im Gartenteich. Nur Fische, die ausreichend und regelmäßig mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt werden, können sich optimal entwickeln, schöne Farben zeigen und sind weniger anfällig für Krankheiten.
Da das Angebot an Naturnahrung im Lebensraum Gartenteich durch Insektenlarven, Schnecken, Würmer, Kleinkrebse sowie Algen und zahlreiche Pflanzen zwar meist vielfältig, aber immer stark limitiert ist, ist eine regelmäßige Fütterung der Teichfische unerlässlich. Entscheidend ist hierbei die Verwendung von schonend hergestelltem Markenfutter mit geeigneten, vielfältigen Zutaten. Das dient nicht nur direkt der Gesundheit der Fische, sondern führt indirekt, über eine gute Verdaulichkeit, zu einer Verringerung der Wasserbelastung und damit zu besseren Lebensbedingungen sowie zu dauerhaft klarem Wasser.
Die Bedürfnisse der Teichbewohner an ihr Futter sind zum Teil sehr unterschiedlich. Dem trägt der Fachhandel mit einem breiten, funktionalen Sortiment Rechnung, das artspezifische Unterschiede, Entwicklungsstadien, Jahreszeitenfutter und Funktionsfutter berücksichtigt.
Viele fürsorgliche Zierfischhalter betreiben großen Aufwand, um ihren Fischen eine vermeintlich gute Ernährung zu bieten: Sie probieren Rezepte aus dem Internet für selbstgemachtes Fischfutter in ihrer Küche aus oder gehen mit einem Netz bewaffnet in Seen auf Fang. Während die gelegentliche Zufütterung von Frostfutter (gut aufgetaut und abgespült) oder besser von weniger wasserbelastendem gefriergetrockneten Naturfutter sowie von Zucchinischeiben o.ä. (für Welse, Garnelen und Co.) eine sinnvolle Ergänzung und Abwechslung sein kann, ist die systematische Fütterung mit selbst gemachten/gefangenen Futter grundsätzlich keine gute Idee.
Hersteller von erstklassigem Zierfischfutter wissen um das breite Nahrungsspektrum der wildlebenden Fische und verwenden daher eine Vielzahl naturnaher und tiergerechter Rohstoffe, die sie möglichst frisch und schonend verarbeiten. Die Rezepturen sind ausgewogen und – insbesondere bei sehr hochwertigen Produkten – durch funktionale Zutaten wie Prä- und Probiotika, Antioxidantien und natürliche Pigmente optimiert. Diese Vielfalt, Ausgewogenheit und Funktionalität kann der Verbraucher über normale Einkaufswege und Zubereitungsmethoden beispielsweise im Backofen nicht erreichen, zumal die zugrundeliegenden Rezepturen häufig – vorsichtig ausgedrückt – wenig fundiert sind.
Von sogenanntem Tümpelfutter ist in jedem Fall abzuraten: Fast zwangsläufig schleppt man sich Umweltgifte sowie gefährliche Krankheitserreger ein und verletzt beim Fang Naturschutzbestimmungen.
Fische fressen in der Natur vorwiegend saftige, wasserreiche Nahrung. Ob Wasserpflanzen, Schnecken, Würmer, Kleinkrebse oder andere Fische, nichts davon ist ein trockener, steinharter Klumpen. Ein gutes Fertigfutter sollte das Naturfutter auch in dieser Hinsicht imitieren. Dazu sollte es einerseits möglichst wenig trüben und auslaugen. Es muss so lange seine Form behalten, dass die angesprochene Fischart genug Zeit hat zu fressen.
Ein Störfutter sollte also deutlich stabiler sein als eines für die schnell fressenden Koi. Andererseits muss es aber auch genug Wasser aufnehmen, um schnell eine attraktive, fleischartige Konsistenz anzunehmen, die den Fisch nicht belastet.
In der Natur müssen Fische einen Großteil des Tages mit der Nahrungssuche verbringen, um sich ausreichend mit Energie und Nährstoffen zu versorgen. An manchen Tagen gehen sie sogar mal leer aus. Fische im Gartenteich oder Aquarium hingegen schwelgen meist im Überfluss. Die angebotene energiereiche Nahrung enthält (bei passender Qualität) alles, was sie benötigen, und ist leicht verfügbar. Darauf ist der Fisch evolutionär nicht angepasst. Er sucht und frisst trotzdem immer weiter.
Als wechselwarme Tiere, die keine Energie zur Aufrechterhaltung ihrer Körpertemperatur aufwenden müssen, benötigen die Fische vergleichsweise wenig Nahrung. Um also eine gesundheitsgefährdende Überfütterung zu vermeiden, muss der verantwortungsbewusste Tierhalter konsequent bleiben - selbst bei den ewig bettelnden, zutraulichen Goldfischen. Es empfehlen sich also feste Fütterungszeiten mit einer Menge, die die Tiere in wenigen Minuten vollständig fressen. Reste sollten entfernt und ab und zu (außer bei Jungtieren) ein Fastentag eingelegt werden.
Die Stoffwechselprozesse der wechselwarmen Fische sind allgemein temperaturabhängig. Gartenteichfische benötigen und verwerten bei hohen Wassertemperaturen viel Futter und wachsen schnell, während sie bei niedrigen Temperaturen die Futteraufnahme zunehmend einschränken oder sogar ganz ein-stellen.
Je nach Tierart, dem Entwicklungsstadium der Fische und den Umweltbedingungen – z.B. der Wassertemperatur – können die Ansprüche an die Futtermenge, an die Qualität der Nährstoffe und damit ihre spezifische Verwertbarkeit sowie an die notwendige Gewichtung der Grundbausteine zueinander variieren. Grundlegend gilt, dass Fische Kohlenhydrate zwar benötigen, aber nur in begrenztem Umfang verwerten können. Ein Übermaß kann zu störenden Fetteilagerungen und krankhafter Fettleber führen. Fett und Protein aus geeigneten Quellen (vor allem Fischöl und Fischmehl) sind hingegen gut verdaulich.
So benötigen Teichfische bei kälteren Temperaturen deutlich mehr Fett als bei Wärme, während die Verdaulichkeitsrate der Kohlenhydrate bei niedrigen Wassertemperaturen überproportional stark absinkt. Teichfutter für die kalte Jahreszeit sollten daher folgerichtig einen erheblich niedrigeren Kohlenhydratanteil und einen höheren Fettgehalt aufweisen als das für den Sommer. Der Kohlenhydratanteil ist auf dem Etikett zwar nicht deklariert, kann aber leicht aus den anderen Angaben errechnet werden. Je höher der Rohprotein- und Rohfettgehalt (Rohfaser, Rohasche und Feuchtigkeit variieren generell nicht allzu stark) eines Futters, umso niedriger ist sein Kohlenhydratanteil.
Da die Proteinverdauung bei niedrigerer Temperatur weder spezifisch gesenkt noch erhöht wird, gibt es keinen Grund, den Proteinanteil gegenüber den anderen Nährstoffen zu senken oder ein festes Verhältnis zu definieren.
So groß die Vielfalt an Terrarientieren ist, so unterschiedlich sind auch deren Bedürfnisse und Ernährungsgewohnheiten. Die Palette reicht von Beutetieren wie Mäusen, Ratten und Insekten über Fische und Eier bis hin zu rein pflanzlicher Nahrung. Daher ist es wichtig, sich vor der Anschaffung eines solchen Tieres genauestens über die Bedürfnisse der Bewohner zu erkundigen.
Ein abwechslungsreiches Angebot an frischen Kräutern und Gemüsen ist die beste Grundlage für die gesunde Ernährung pflanzenfressender Reptilien. Allerdings ist es bei aller Mühe nicht immer möglich, die notwendige Vielfalt und Menge an Pflanzenmaterialien in geeigneter, unbelasteter und frischer Qualität rund ums Jahr zu besorgen. Häufig werden die Tiere über Monate (besonders im Winter), aus der Not heraus mit den immer gleichen Salatsorten versorgt, sodass Mangelerscheinungen und Fehlernährung die Folge sein können. Neben der oft fehlenden Vielfalt kommt das Problem hinzu, dass viele Tiere selektiv fressen und gerade die Futteranteile liegen lassen, die ihnen guttun würden. In der Natur würden sie sich alternative Nahrungsquellen nach ihrem persönlichen Geschmack suchen, was aber im begrenzten Lebensraum Terrarium nicht geht.
Hochwertiges industriell gefertigtes Futter kann eingesetzt werden, um genau diese Versorgungslücken zu schließen. Dazu sollte es möglichst über 12 Prozent Rohfaser, unter 20 Prozent Rohprotein (aus pflanzlichen Quellen), ein ausgewogenes Calcium--Phosphorverhältnis, stabile Vitamine in passender Komposition und natürlich viele wertvolle Kräuter enthalten. Die in der Regel sehr gern angenommenen Granulate enthalten alle wichtigen Nährstoffe in kompakter Form und eignen sich somit hervorragend zur komplementierenden Beifütterung.
Ergänzungsfuttermittel für Terrarientiere haben ihre Berechtigung. Die meist exotischen Tiere mit allen wichtigen Mineralien, Spurenelementen, Vitaminen oder auch ausreichend Rohfaser zu versorgen, ist über die normale Nahrung nicht immer sicher möglich. Andererseits darf nicht der Eindruck entstehen, dass mit den entsprechenden Tropfen oder Pülverchen alles geregelt ist.
Zur artgerechten Tierhaltung gehört immer mehr als die richtige Ernährung. Nur wenn das Terrarium arttypische Lebensbedingungen bietet, werden sich die gehaltenen Tiere wirklich wohlfühlen und normales Verhalten zeigen können. Dazu zählen eine artgerechte Einrichtung sowie optimale Umweltbedingungen wie Temperatur, Beleuchtung und Luftfeuchtigkeit.