Erziehung und Verhalten

Wellensittiche sind typische Schwarmvögel, die sich viel untereinander mitzuteilen haben. Daher sind ihre Körper- und auch ihre Lautsprache sehr ausgeprägt. Wer sich bemüht, die Wellensittichsprache zu erlernen, wird nicht nur Spaß haben, sondern auch bald verstehen, was die Vögel ihm sagen möchten.

Hier einige Beispiele:

  • Hält sich ein Wellensittich auf seinem Lieblingsplatz auf und knirscht dabei leise mit dem Schnabel, heißt das, dass er sich wohlfühlt.

  • Sitzt ein Wellensittich auf einem Bein, ist er entspannt und gelassen. Ein gesunder Wellensittich schläft auch auf einem Bein.

  • Um Rivalen abzuschrecken oder einem Weibchen zu imponieren, stellt der Wellensittich seine geschlossenen Flügel vom Körper ab. Er wirkt dadurch größer.

  • Wird er in dieser Positur jedoch sehr schlank, hat er Angst.

  • Das Schütteln des Gefieders bedeutet, dass der Wellensittich sich aus einer Spannung – körperlich oder seelisch – löst.

  • Wellensittiche zeigen ihre Zuneigung, indem sie sich gegenseitig am Köpfchen kraulen. Dies hat auch die Funktion des sich gegenseitigen Putzens.

  • Dem Menschen, dem er vertraut, streckt der Wellensittich sein Köpfchen entgegen; oder er beknabbert dessen Haar oder Ohrläppchen.

Die geselligen und cleveren Wellensittiche schließen sich gerne als enge Freunde an den Menschen an. Doch es braucht etwas Geduld, bis ein Minipapagei so zutraulich wird, dass er von selbst auf Hand oder Schulter geflogen kommt.Am Anfang sollten die Vögel zunächst einfach nur an die Anwesenheit „ihrer“ Menschen gewöhnt werden, zum Beispiels indem man sich ruhig neben das Vogelheim setzt oder später auch einfach die Hand an oder in den Käfig hält. Ist das erste Vertrauen da, kann mit einem Stück Kolbenhirse oder einer Knabberstange gelockt werden. Wenn er seine Furcht überwunden hat, wird der Wellensittich ankommen, um an dem Leckerbissen zu picken. Dabei sollte man leise und behutsam mit ihm reden und immer wieder seinen Namen wiederholen. Darauf achten, dass man plötzliche Bewegungen vermeidet und den Vogel nicht überfordert. Alle Mühe und Geduld werden belohnt, wenn der Wellensittich schließlich auf Zuruf auf die Hand kommt. Das ist dann der Beginn einer wunderbaren Freundschaft.

Wellensittiche sind sehr gesellige Tiere, die sich in ihrer Heimat Australien in großen Schwärmen aufhalten. Um sich auch bei uns wohlzufühlen, brauchen sie die Gesellschaft von Artgenossen. In der Regel kommen Wellensittiche gut miteinander aus, egal ob gleichen oder verschiedenen Geschlechts. Am besten schafft man sich von Anfang an zwei Tiere an. Kommt ein neuer Wellensittich zu einem verwitweten Tier oder in eine bestehende Gruppe, kann man die Tiere mit einigen Tricks schnell aneinander gewöhnen.In sehr großen Volieren können die Tiere unter Umständen sofort zusammengesetzt werden, da sie sich dort etwas ausweichen können.

Ist das Vogelheim etwas enger oder möchte man besonders vorsichtig sein, so kommt das neue Tier zunächst in einen separaten Käfig, der neben das bestehende Vogelheim gestellt wird. Nach zwei bis drei Tagen können Vogel-Halter es wagen, die Wellensittiche zusammenzusetzen. Danach beobachten, was weiter geschieht. Wahrscheinlich wird der Eingewöhnte den jungen Wellensittich erst einmal neugierig betrachten. Möglicherweise wird er ihn direkt füttern. Es kann – wenn auch selten – vorkommen, dass er ihn aus Eifersucht jagt oder beißt. Nimmt dies Überhand, sollten die Vögel unter Umständen noch einmal getrennt werden.

Danach einfach nach ein paar Tagen einen neuen Versuch starten. Wichtig: Nicht vergessen, sich um alle Wellensittiche gleich viel zu kümmern! Dann kommt erst gar keine Eifersucht auf. Und: Es wird nicht lange dauern, bis die beiden ein zutrauliches Pärchen sind, das sich ausgiebig miteinander beschäftigt und dennoch den Menschen als Partner anerkennt.