Studien, Umfragen und Wissenswertes

Wellensittiche können während des ganzen Jahres brüten, sie haben keine festen Brutzeiten. Wer sich von seinem Pärchen Nachwuchs wünscht, sollte zuvor einiges bedenken: Auch wenn es eine einmalige Sache ist, muss man beim Ordnungs- oder Gesundheitsamt eine Zuchtgenehmigung beantragt werden. Sie ist notwendig, um der Verbreitung der Papageienkrankheit vorzubeugen. Aus zwei Wellensittichen werden jetzt mehrere. Das heißt, die Verantwortung wird größer, Pflege-, Platzaufwand und Kosten werden steigen. Eine Frage, die vorher auf jeden Fall geklärt sein muss: Kann man die Jungvögel behalten oder gibt es Leute, an die man sie abgeben kann? Fällt die Entscheidung „pro Nachwuchs“, wird dem paarungswilligen Pärchen ein Nistkasten zur Verfügung gestellt. Dadurch wird das Balzverhalten geweckt. Das Männchen beginnt, dem Weibchen den Hof zu machen, indem es ihm etwas vorsingt, Kopf- und Halsfedern aufplustert und es füttert. Sie putzen sich gegenseitig und reiben ihre Schnäbel aneinander. Nach der Paarung legt das Weibchen innerhalb von zwei Wochen fünf bis sieben Eier, also jeden 2. Tag eines, und beginnt vom ersten Ei an zu brüten. Während des Brütens wird es vom Männchen gefüttert. Schon in dieser Zeit gewöhnt man die Elterntiere an das Aufzuchtfutter, mit dem sie auch die Küken füttern sollen. Nach 18 Tagen beginnen die Küken zu schlüpfen. Sie sind zunächst blind und hilflos, doch entwickeln sich schnell. Nach fünf Wochen können sie ausfliegen. Trotzdem sollten sie noch mindestens ein bis zwei Wochen bei ihren Eltern bleiben. Ein Eingreifen bei Paarung und Brutzeit ist in der Regel nicht notwendig. Doch ist es ratsam, die Vorgänge zu beobachten, um ggf. eingreifen zu können. Für alle Fälle sollten Wellensittich-Besitzer ein Fachbuch zur Hand haben und wenn möglich Kontakt zu einem Züchterverein aufnehmen.

Wellensittiche sind von Natur aus Nomaden. Sie haben kein festes Heimat-Gebiet wie zum Beispiel unsere Zugvögel, die alljährlich in ihr altes Brutgebiet zurückfinden, indem sie sich beispielsweise am Stand der Sterne und an Landmarken orientieren. Wellensittiche benötigen diesen Orientierungssinn nicht. In der freien Natur finden sie zwar von ihrem Brutplatz aus Futter- und Wasserstellen und den Weg wieder zurück zu ihrem Schwarm. Doch wenn ein Heimvogel entwischt und plötzlich in eine für ihn total fremde Umgebung gerät, hat er keine Chance von alleine zu „seinen“ Menschen oder gar in sein Vogelheim zurückzufinden.

Senioren mit Heimtieren möchten – wenn sie sich für das Seniorenheim entscheiden – nicht auf die Gesellschaft ihrer Heimtiere verzichten. Zum Glück gehen auch immer mehr Heime auf die speziellen Wünsche ihrer Bewohner ein. Wellensittiche eignen sich als Gefährten für ältere Menschen besonders gut. Und auch in kleinen Wohnungen – bzw. einem Zimmer im Altenheim – ist genug Platz für ein Vogelheim. Wer seine Wellensittiche mit ins Altenheim nehmen möchte, sollte darauf achten, die anderen Bewohner durch die Vogelhaltung nicht zu belästigen und die Hygieneregeln einhalten. Zudem ist es wichtig, dafür zu sorgen, dass bei Krankheit oder Abwesenheit sich jemand um die gefiederten Freunde kümmert. Wer mehr zu diesem Thema wissen möchte, der wende sich an den Freundeskreis betagter Tierhalter, Bundesverband Tierschutz e.V., Karlstraße 23, 47443 Moers, Tel. 02841 – 25244.