Anschaffung, Haltung und Pflege

Anschaffung

Bevor sie auf die Suche nach dem „richtigen“ Begleiter gehen, sollten sich Hundeliebhaber bereits Gedanken zu Rahmenbedingungen wie Wohnung, Zeitaufwand, Auslaufmöglichkeiten und Urlaubsplanung machen. Und auch beim Hundekauf selbst sollte nicht nur die sprichwörtliche „Liebe auf den ersten Blick“ entscheiden: Lebensgewohnheiten und Temperament von Hund und Halter müssen übereinstimmen. Manche Hunde sind temperamentvoll und brauchen viel Auslauf, andere sind eher ruhig und sind mit etwas weniger Bewegung zufrieden. Bestimmte Rassen gelten als gelehrig und wachsam, andere eher als verspielt und charmant. Experten, wie z.B. Tierärzte, Tierheime oder Züchtervereine, geben gerne Auskunft über rassespezifische Eigenschaften sowie geschlechts- und altersbedingte Besonderheiten von Hunden.

Der zukünftige Hundehalter sollte überprüfen, ob das Tier während seiner Sozialisierungsphase als Welpe genügend Kontakt zu Menschen hatte. Dies ist die beste Voraussetzung dafür, dass der Hund sich „seinen“ Menschen anpasst und es nicht zu unangenehmen Überraschungen kommt. Das Tier sollte entwurmt sein und alle nötigen Impfungen haben.

Tipp: Rassehunde kauft man am besten bei einem Züchter, der die Gewähr bietet, dass man einen rassereinen Hund erhält. Der Züchter sollte Mitglied eines dem Verband für das Deutsche Hundewesen e.V. (VDH) angeschlossenen Zuchtvereins sein. Wer sich für einen Mischling entscheidet, findet im Tierheim sicherlich den passenden Vierbeiner.

Ob beim Rassehundzüchter, im Tierheim oder über Bekannte: Wer sich einen Hund zulegt, sollte zur Sicherheit den gesundheitlichen Zustand des Vierbeiners überprüfen.

Hier eine kurze Checkliste:

  • Klare, glänzende Augen ohne Ausfluss und Verklebungen
  • Nase ohne Ausfluss und Verkrustungen
  • Fell dicht und glänzend ohne Parasiten, nicht struppig und stumpf
  • Hunde, insbesondere Welpen, dürfen nicht zu mager, aber auch nicht zu dick sein
  • Bauch darf nicht aufgebläht sein, Beckenknochen dürfen nicht hervorstehen
  • Ohren sollten sauber, ohne wässrige Absonderungen sein, kein strenger Geruch
  • Zähne sollten in gutem Zustand sein, Zahnfleisch und Zunge rosa
  • Afterbereich sollte sauber, darf nicht verklebt sein
  • Ein gesunder Hund ist neugierig, beschnuppert einen, sitzt nicht teilnahmslos in einer Ecke; Welpen spielen und balgen mit ihren Geschwistern

Haltung

Meint man, „seinen Hund" gefunden zu haben, sollte man ihn keinesfalls sofort mit nach Hause nehmen. Es empfiehlt sich, erst einmal beim Spaziergang und Spielen zu versuchen, Wesen und Verhalten des Hundes kennenzulernen. Potenzielle Hundehalter sollten so viel wie möglich nach den Vorlieben und Gewohnheiten des ausgewählten Hundes fragen: Hat er schon einen Namen? Verträgt er sich mit anderen Hunden und mit Kindern? Ist der Vorbesitzer bekannt? Warum wurde er abgegeben?

Zu Hause angekommen, sollte man ihm die Gelegenheit geben, erst einmal seine Umgebung zu erkunden. Er sollte die ganze Familie in Ruhe kennenlernen. Herrchen und Frauchen sollten sich ihm nicht aufdrängen, sondern warten, bis er von selbst herankommt. Bereits in den ersten Tagen sollte man jedoch die Regeln in seiner neuen Welt festlegen. So können zum Beispiel auf „spielerische“ Art wesentliche Übereinkünfte zwischen Mensch und Hund getroffen werden.

Ein fester Tagesablauf hilft dem Hund, Vertrauen zu „seinen“ neuen Menschen zu fassen. Dazu gehört zum Beispiel das Gassi-Gehen zu möglichst gleichen Tageszeiten. Beim Spaziergang sollte der Hund zunächst nur an der Schleppleine geführt werden. Dabei lässt man ihm viel Zeit, sich an seine neue Umgebung zu gewöhnen. Mit etwas Geduld und Einfühlungsvermögen wird er sich allmählich heimisch und sicher fühlen.

Damit sich die Vierbeiner nicht langweilen und bei uns Menschen glücklich sind, empfehlen Hundeexperten, dass man sich täglich etwa drei Stunden Zeit für sie nimmt. Dabei heißt „sich mit einem Hund beschäftigen“ nicht nur, ihn zu füttern und zu pflegen, sondern auch mit ihm zu spielen, zu sprechen und ihn zu streicheln.

Das Wichtigste jedoch ist der tägliche Spaziergang. Hunde brauchen Auslauf und das drei- bis viermal täglich. Der Auslauf dient nicht nur dazu, den Vierbeiner sein „Geschäft" erledigen zu lassen, sondern ist ein wesentlicher Teil des Hundelebens. Zum einen können die Lauftiere ihren Bewegungsdrang ausleben, zum anderen fördert das Gassi-Gehen den Kontakt zu ihren Artgenossen. Der Zeitaufwand für den Auslauf hängt von Größe und Temperament des Hundes ab: Einige Hunderassen haben ein starkes Bewegungsbedürfnis, das mehrere Stunden täglich erfordert. Anderen reichen regelmäßige kleinere Gassi-Touren. In jedem Fall sollte ein Hundebesitzer genauso gerne spazieren gehen wie sein Vierbeiner, und das auch bei Regen, Schnee und Wind.

Wichtig: Auf keinen Fall darf der Hund sein Geschäft auf Bürgersteigen erledigen. Für den Fall, dass es dennoch einmal auf dem Bürgersteig passiert, sollten Hundehalter eine Schaufel und Plastiktüte griffbereit haben. Kinderspielplätze oder gar Sandkästen sind für Vierbeiner grundsätzlich tabu.

Manchmal lässt es sich nicht vermeiden, den Hund für ein paar Stunden alleine zu Hause zu lassen. Daher ist es wichtig, einen Hund von klein auf an das gelegentliche Alleinsein zu gewöhnen. Mit Geduld und Liebe kann man aber auch älteren Hunden das Warten beibringen.

Hier einige Tipps, damit dem Hund das Alleinsein nicht so schwer fällt: Ein von Herrchen oder Frauchen getragenes Kleidungsstück ins Körbchen legen. Der vertraute Duft erleichtert das Warten. Radio oder Fernseher bei Zimmerlautstärke laufen lassen. Spielsachen dalassen, damit der Vierbeiner sich auch alleine beschäftigen kann. Auch eine Hundebox leistet gute Dienste, ist sie doch ein guter Ersatz für eine Höhle und bietet dem Hund die Möglichkeit, sich zurückzuziehen.

Wichtig: Die gewohnten Fütter- und Auslaufzeiten sollten wenn möglich trotzdem beibehalten werden. Wenn der Hund sich kurz vor Verlassen der Wohnung ausgetobt hat und müde ist, fällt ihm das Warten leichter. Sowohl beim Weggehen sollten große Abschiedsszenen, als auch beim Zurückkommen allzu stürmische Begrüßungen vermieden werden. Stattdessen den Hund beim Nachhausekommen zuerst ignorieren oder neutral bleiben. Erst wenn er sich beruhigt hat kann man ihn ruhig loben oder streicheln.

Hunde brauchen auf jeden Fall einen festen Platz, auf dem sie nachts schlafen und sich tagsüber ausruhen können. Am besten eignet sich eine Hundebox oder ein Hundekorb, in die man eine Decke, ein Hundekissen oder altes Badetuch legt. Der Hundekorb sollte so groß sein, dass der Hund sich darin strecken kann.

Zur Grundausstattung gehören Fress- und Trinknäpfe. Sie sollten der Größe des Hundes angepasst sein. Für Vierbeiner mit langen Ohren bietet der Fachhandel Spezialnäpfe an, damit die Ohren nicht im Futter hängen. Am besten entscheidet man sich für schwerere Näpfe, weil der Hund beim Auslecken seines Napfes diesen nicht verschieben kann.

Halsband und Leine sind unerlässlich und die Auswahl ist groß. Neben Geschmack und Geldbeutel sollten Rasse, Größe und Temperament des Hundes ausschlaggebend sein. Bei Welpen sollte man bedenken, dass mit dem Hund die Halsgröße wächst und im Laufe seines Lebens Halsband und Leine öfters gewechselt werden müssen.

Für die Fellpflege der Vierbeiner braucht man Striegel und Bürste. Auch hier ist das Angebot groß und zum Teil rassespezifisch.

Pflege

Die notwendige Körperpflege des Hundes hängt von der jeweiligen Rasse ab und nimmt in der Regel relativ wenig Zeit in Anspruch. Folgende Tipps sollten Hundehalter dabei beachten:

Wenn man Kurzhaarhunde einmal die Woche striegelt und bürstet, bleibt ihr Fell sauber und glänzend. Während des Fellwechsels im Frühjahr und Herbst empfiehlt sich häufigeres Bürsten. Langhaarhunde benötigen tägliche Fellpflege, damit das Fell nicht verfilzt. Vor dem Bürsten werden die Haare mit einem Metallkamm ausgekämmt. Knoten erst vorsichtig mit der Hand auflösen, dann auskämmen. Ein angefeuchtetes Fensterleder nimmt Schuppen und Staub weg und verleiht dem Fell einen feinen Glanz.

Rauh- und Drahthaararten wie Dackel oder Foxterrier, sollte man alle drei bis vier Monate beim Züchter oder im Hundesalon trimmen lassen. Dabei werden alle abgestorbenen Haare entfernt.

Baden ist nur notwendig, wenn der Hund wirklich verschmutzt ist. Doch sollte man ihn höchstens alle drei Monate baden – mit speziellen Hundeshampoos, nicht parfümiert. Anschließend Shampoo mit Wasser gut ausspülen und zum Schluss das Fell trocken trocken rubbeln, kämmen und ggf. föhnen.

Haben sich trotz aller Pflege doch einmal Flöhe, Läuse oder Zecken im Fell des Vierbeiners eingenistet, bieten Tierärzte und der Fachhandel für eine unkomplizierte Ungezieferbekämpfung verschiedene Präparate an, zum Beispiel spezielle Shampoos, Ungezieferpuder, Tropfen und Zerstäuber für die Schlafplätze und die Wohnung.

Bei der Flohbekämpfung reicht es nicht, nur das Fell des Hundes zu behandeln. Man sollte auch an seine Liegeplätze, den Hundekorb und die Hundedecke denken. Die Plagegeister halten sich aber nicht nur in der unmittelbaren Umgebung ihres „Wirtes“ auf. Sie können sich irgendwo im Zimmer oder sogar im Rest der Wohnung vermehren. Dagegen helfen ebenfalls spezielle Sprays, Puder und Zerstäuber.

Damit der Hund nicht nur gut aussieht, sondern auch gesund bleibt, sollte er regelmäßig entwurmt werden. Termine am besten mit dem Tierarzt vereinbaren. Beim Tierarzt außerdem einmal jährlich einen Gesundheitscheck durchführen lassen.

Im Alter von zwei Monaten sollte jeder Welpe gegen Staupe, Hepatitis, Parvovirose, Leptospirose und Zwingerhusten (Adenovirus) geimpft werden. Der Schutz gegen Tollwut, Staupe und Parvovirose kann im 3-jährigen Intervall aufgefrischt werden. Die Impfungen werden im Impfpass eingetragen. Nähere Informationen zu den einzelnen Impfungen und Impfintervallen gibt es auf der Homepage der ständigen Impfkomission: www.tieraerzteverband.de/smile/smile-a-z/infos-zum-impfen-von-hund-und-katze/was-hundehalter-wissen-sollten.php.

Hundepfoten sind so beschaffen, dass sie sich selbst bei Schnee und Glatteis bewähren. Dennoch benötigen sie gerade im Winter die richtige Pflege – damit die Vierbeiner gut durch die kalte Jahreszeit kommen.

Im Zoofachhandel erhält man speziellen Balsam und Pfotenschutzsprays, mit dem die Ballen schon vor der Wintersaison eingerieben bzw. eingesprüht werden sollten. So wird verhindert, dass sie rissig und spröde werden. Bei Kälte und Nässe kann man die Pfoten bei empfindlichen Tieren vor jedem Spaziergang behandeln. Nachher eventuelle Salzreste mit lauwarmem Wasser abwaschen und wiederum das Pflegemittel auftragen.

Im Winter können sich zwischen den Zehen auch lästige Eisklumpen festsetzen. Sie werden ebenfalls beim Waschen entfernt. Lange Haare an den Pfoten kann man abschneiden, aber Vorsicht: Bei manchen Tieren führt das leicht zu Reizungen. Die Schlittenhunde in der Arktis bekommen Schühchen angeschnallt, um die Eisbildung an ihren Pfoten zu verhindern. Bei empfindlichen Tieren und einem strengen Winter kann man sich dies auch in unseren Breiten überlegen.

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Die richtige Ernährung ist für die Gesundheit eines Hundes sehr wichtig. Fehlen in der Ernährung lebensnotwendige Nährstoffe, kann das bei Hunden zum Beispiel zu Entwicklungs-, Wachstums- oder Verdauungsstörungen führen. Doch für den Hundehalter ist es nicht einfach, eine genau ausgewogene Mischung an Eiweiß, Fetten, Kohlenhydraten, Vitaminen und Mineralstoffen herzustellen.

Die einfachste und unkomplizierteste Methode den Hund ausgewogen zu ernähren, ist deshalb der Griff zur Marken-Fertignahrung. Diese wurde von Experten entwickelt und wird stets nach neuesten ernährungsphysiologischen Erkenntnissen hergestellt. So enthält sie alles, was das Tier benötigt, und zwar in einem ausgewogenen und bedarfsgerechten Verhältnis.

Wichtig: Hunde sollten nicht mit Essenresten oder Schokolade gefüttert werden! Schokolade für Menschen ist Gift für Vierbeiner. Spezielle Hundekekse aus dem Fachhandel hingegen sind geeignete Leckerlies für Hunde, da sie auf die Bedürfnisse der Tiere abgestimmt sind.

Da Hunde Gewohnheitstiere sind, gibt man ihnen ihr Futter am besten immer zur gleichen Tageszeit. Ideal für die Hauptmahlzeit ist die Mittagsstunde. Ein erwachsener Hund bekommt eine Haupt- und eine Nebenmahlzeit pro Tag. Die Nahrungsmenge ist von Größe, Rasse und Bewegungsdrang des Hundes abhängig.

Am einfachsten und besonders ausgewogen ist Fertigfutter, denn darin sind alle Nährstoffe enthalten, die der Vierbeiner braucht. Das Nährwert der Nebenmahlzeit, egal ob es Leckerlies oder eine zweite Portion Fertigfutter ist, wird von der Gesamttagesmenge abgezogen, damit der Hund seine schlanke Figur erhalten kann. Feuchtfutter wird am besten zimmerwarm (nicht direkt aus dem Kühlschrank) in den Napf gegeben. Reste bitte direkt, nachdem der Hund seine Mahlzeit beendet hat, entfernen und den Napf säubern.

Für den Hundedurst sollte auch außerhalb der Mahlzeiten immer frisches Trinkwasser bereit stehen. Bei Fütterung mit Trockenfutter ist der Flüssigkeitsbedarf erheblich höher als bei Fütterung mit Feuchtfutter. Von Natur aus braucht der Hund nach seiner Mahlzeit Ruhe. Deshalb sollten Spaziergänge und Herumtollen auf später verlegt werden.

Welpen wachsen schnell und benötigen während der Wachstumsphase häufiger (bis zu fünf Mahlzeiten täglich) und vor allem die richtige Nahrung. Denn in diesem Lebensabschnitt entscheidet sich, ob aus dem kleinen Kerl ein munterer, kräftiger und gesunder Hund wird.

Für das ausgewogene Verhältnis aus Eiweiß, Fett, Kohlenhydraten, Mineralstoffen und Vitaminen eignet sich Fertignahrung am besten, denn da ist alles in der richtigen Dosierung enthalten, was ein heranwachsender Hund braucht. Kommt der Welpe vom Züchter, lässt man sich am besten schon dort beraten und einen Futterplan aufstellen. Wachsen die Hundewelpen von Anfang an im eigenen Haushalt auf, kann ab der vierten Lebenswoche beigefüttert werden. Der Handel bietet für diese Übergangsphase spezielles Welpenfutter an. Futterumstellungen sollten sehr behutsam durchgeführt werden, da Welpen empfindliche Mägen haben und leicht Durchfall bekommen.

Übrigens wird nicht jeder Hund gleich schnell ausgewachsen sein: Bei größeren Hunderassen dauert die Wachstumsphase länger als bei kleineren. Sehr kleine Hunde sind im Alter ab circa neun Monaten ausgewachsen, die ganz großen erst ab 18 Monaten.

Knochen sind keine unbedenkliche Hundenahrung. Sie enthalten zwar für den Hund wichtige Mineralstoffe wie Kalzium und Phosphor, die Knochen und Zähne kräftigen. Doch reichen selbst die starken Verdauungssäfte im Hundemagen nicht immer aus, das Material vollständig aufzulösen. Zudem beinhaltet die Fütterung von Knochen das Risiko unter anderem von Zahnfrakturen oder Verstopfungen. Hundehalter, die ihre Vierbeiner dennoch ab und an mit einem Knochen verwöhnen möchte, können ihnen „Knochenersatz“ anbieten. Zur Stärkung der Gebissmuskulatur des Hundes sind Büffelhautknochen oder hart gebackene Kauknochen bestens geeignet, auf denen das Tier herumkauen kann, ohne sich Zähne, Maul oder Speiseröhre zu verletzen.