Anschaffung, Haltung und Pflege
Anschaffung
Bevor Freunde des kühlen Nass einen Teich in ihrem Garten anlegen, sollten sie dies gründlich planen – am besten anhand einer maßstabsgetreuen Skizze auf Papier. Nachträgliche Änderungen sind mit viel Mühe verbunden. Die zwei wichtigsten Kriterien der Planung sind Größe und Standort des Teiches.
Teichgröße: In der Regel wird sich in einem größeren Teich schneller und mit weniger Pflegeaufwand ein stabiles natürliches Gleichgewicht einstellen als bei einem kleineren. Daher sollte der Gartenteich immer so groß wie möglich geplant und angelegt werden, aber natürlich unter der Berücksichtigung von Gartengröße und -gestaltung. Fast noch wichtiger als die Teichgröße ist seine Tiefe: Insbesondere, wenn sich Zierfische im Teich aufhalten, sollte der Teich an der tiefsten Stelle mindestens 120 Zentimeter tief sein damit die Fische problemlos darin überwintern können. Im Feuchtbereich sollte das Wasser zwischen 30 und 40 Zentimeter und im Sumpfbereich am äußersten Teichrand etwa zehn Zentimeter tief sein. So können alle Tiere und Pflanzen entsprechend ihrer natürlichen Ansprüche unter optimalen Lebensbedingungen ihre Vielfalt und Pracht entfalten. Die flach auslaufenden Uferzonen erlauben zudem, dass sich heimische Tierarten ansiedeln und verhindern das Ertrinken von ins Wasser gefallenen Tieren. (Übrigens: Kleine Kinder nie unbeaufsichtigt an einem ungesicherten Teich spielen lassen!)
Standort: Der Gartenteich sollte ausreichend Licht bekommen – etwa vier bis sechs Stunden Sonneneinstrahlung pro Tag sind ideal. Zu pralle Sonne oder eine zu lange Sonnenbestrahlung kann aber zu verstärkter Algenbildung und zu einer zu starken Erwärmung führen. Eine Position im Halbschatten ist somit ideal. Allerdings sollte, wegen des möglichen Laubeintrags und Wurzelschäden, der Standort möglichst weit weg von Bäumen gewählt werden. Ein nahe gelegener Stromanschluss ist für die Technik wichtig.
Material: Als Baumaterial für das neue Biotop empfiehlt sich spezielle Gartenteichfolie aus dem Fachhandel. Gerade für kleinere Teiche können aber auch vorgeformte, starre Teichschalen verwendet werden. Die Teichfolie sollte besonders UV-beständig und sehr lange haltbar sein. Vor dem Verlegen müssen alle Unebenheiten und spitzen Steine beseitigt werden. Eine Schicht feinen Sandes wirkt ausgleichend. Zusätzlichen Schutz der Folie bietet ein vorher in die geglättete Grube aufgelegtes Teichvlies.
Selbst wenn man eigentlich keinen Platz für einen Teich hat, kann man sich ein Mini-Wasserbiotop auf der Terrasse oder dem Balkon anlegen. Hierzu eignen sich z.B. mit Teichfolie ausgeschlagene alte Holzbottiche. Sie sind zwar normalerweise zu klein für eine (ganzjährige) Fischhaltung, bestechen aber durch zahlreiche Gestaltungsmöglichkeiten mit wunderschönen Pflanzen und munteren Wasserspieleffekten.
Wenn der Teich ausgehoben und abgedichtet ist, kann das Einrichten beginnen. Sauberer grober Sand, Kies und größere Steine können in den Teich und die Uferzonen eingebracht werden. Gartenerde würde zu unkontrollierbarem Algenwuchs und Trübungen führen! Weiterhin wird die Technik installiert. Im Anschluss kann das Wasser schrittweise eingelassen werden und dabei die stufenweise Bepflanzung (von Unterwasserpflanzen bis zu den Uferpflanzen) erfolgen. Beim Befüllen des Teiches sollte nicht vergessen werden das Wasservolumen zu bestimmen (Blick auf die Wasseruhr). Dies ist u.a. relevant für die korrekte Dosierung von Teichpflegemitteln und Medikamenten. Außerdem ist es eine wichtige Richtgröße für die Bestimmung der maximalen Besatzdichte und der notwendigen Filterleistung.
Bevor die ersten Fische eingesetzt werden, müssen die Pflanzen Zeit zum Anwachsen gehabt haben. Bis dahin sollte das Wasser auch klar sein, die Technik reibungslos laufen und die Wasserwerte (u.a. KH, pH, Nitrit, Ammoniak) dauerhaft stabil sein. Für langfristig stabile Wasserwerte ist die Einstellung des biologischen Gleichgewichtes relevant.
Was ist eigentlich das „biologische Gleichgewicht“?
Ein System bzw. eine Lebensgemeinschaft befindet sich im Gleichgewicht, wenn sich ein dynamischer, aber stabiler Zustand eingestellt hat. Die Einstellung eines solchen biologischen Gleichgewichtes benötigt etwas Zeit.
Während normale Schwankungen der Umweltbedingungen (z.B. tageszeitliche Änderungen), in einem solchen stabilen System abgefangen werden, können außergewöhnliche äußere Einwirkungen (z.B. Überfütterung, extreme Hitze) gerade in kleinen, weitgehend geschlossenen Systemen, wie dem Gartenteich, schnell zu einem gefährlichen Ungleichgewicht führen.
Bezogen auf den Gartenteich wird der Begriff des „biologischen Gleichgewichtes“ oft mit einem gut etablierten Stickstoffkreislauf gleichgesetzt. Hierbei handelt es sich u.a. um den natürlichen Abbau von organischen Materialien, die ansonsten den Teich belasten würden und zu dramatischen Problemen führen könnten. Wenn der Kreislauf durch die ausreichende Ansiedlung der richtigen „Filterbakterien“ und anderer Faktoren erst einmal vollständig und effektiv abläuft, ist die Selbstreinigung des Gartenteiches weitgehend gesichert.
Der Gartenteich ist ein relativ dicht besiedeltes, weitgehend geschlossenes und kleines System. Daher sind einige regulierende Maßnahmen notwendig, um den Teichbewohnern dauerhaft optimale Lebensbedingungen zu bieten. Moderne Technik ermöglicht die Stabilisierung dieser Bedingungen ohne großen Aufwand.
Effektive Filter erhöhen die natürliche Selbstreinigungskraft des Teiches um ein Vielfaches. Die Filterung erfolgt in zwei Stufen: Die mechanische Filterung reinigt das Wasser von trübenden und belastenden Schwebstoffen. In der zweiten Stufe – der biologischen Filterung – werden fischgiftige Stoffe wie Ammoniak und Nitrit, die beim Abbau u.a. von Fischausscheidungen und Pflanzenmaterial entstehen, durch die Filterbakterien entfernt, die sich in geeigneten Filtermaterialien mit großer Oberfläche ansiedeln.
Weiteren Nutzen bringt der Filter durch die ständige Wasserbewegung. Sie verbessert die Sauerstoffversorgung und kann bei Hitze zur Abkühlung des Wassers beitragen. Das gilt natürlich erst recht für ein mit Pumpen betriebenes Wasserspiel, das z.B. als Fontaine oder kleiner Bachlauf einen zusätzlichen Blickfang darstellt.
Innovative UV-C-Klärer – ob in den Filter integriert oder als gesondertes Gerät installiert – wirken effektiv und nebenwirkungsfrei, ohne belastende Chemikalien gegen übermäßiges Algenwachstum und die Ausbreitung von Krankheitskeimen. Die leistungsfähige Technik beruht auf der rein physikalischen Schädigung von Keimen und Algenzellen im Wasserstrom durch kurzwellige UV-Strahlung. Tiere, Pflanzen und auf Oberflächen haftende Filterbakterien werden nicht beeinträchtig.
Filter und Pumpen dürfen übrigens nicht für die Nacht abgestellt werden. Das hieße am falschen Ende zu sparen. Die Wasserbewegung, die die Sauerstoffversorgung verbessert, ist gerade in der Nacht, wo von den Pflanzen kein Sauerstoff produziert wird, besonders wichtig. Darüber hinaus ist zu beachten, dass in einem abgestellten Filter die enthaltenen nützlichen Reinigungsbakterien schon nach kurzer Zeit anfangen abzusterben. Bei längerem Sauerstoffabschluss entstehen zudem giftige Faulgase, die bei erneuter Inbetriebnahme in den Teich geleitet werden und die Wasserlebewesen töten können.
Es ist erstaunlich, wie viele verschiedene Tier- und Pflanzenarten sich innerhalb kürzester Zeit sogar ohne weiteres Zutun durch den Menschen in und um einen Gartenteich ansiedeln. Allmählich entwickelt sich nach der Ersteinrichtung ein eigenständiges Ökosystem, das – wenn es einmal eingefahren ist – kaum mehr Pflege braucht. Ein neu angelegter Teich benötigt, je nach Ausgangsbedingungen, etwa ein bis zwei Jahre, bis ein ausgeglichenes, stabiles Kleinbiotop entstanden ist.
Bei dem Erstbesatz eines Gartenteichs sollten reichlich Wasserpflanzen eingesetzt werden. Sie erfüllen wichtige Funktionen im Teich: Wasserpflanzen sind Sauerstofflieferanten; sie reinigen das Wasser von belastenden, teilweise giftigen Stoffen und verhindern durch Nährstoffkonkurrenz die Algenbildung. Außerdem bieten sie vielen Tieren Nahrung (auch durch Aufwuchsorganismen) sowie Versteck-, Ablaich- und Wohnmöglichkeiten.
Die Auswahl an Wasser-, Sumpf, und Randpflanzen ist groß. Bei der Bepflanzung ist es wichtig, auf eine harmonische Zusammenstellung zu achten. Idealerweise hält man sich hauptsächlich an heimische, winterharte Arten, die dauerhaft Freude bereiten und sich optimal in die umgebende Tier- und Pflanzenwelt einfügen. Zu beachten ist, dass einige der in Frage kommenden Pflanzen unter Naturschutz stehen. Sie dürfen auf keinen Fall der Natur entnommen werden. Der Fachhandel bietet schöne Pflanzen aus zuverlässigen Quellen an.
Gepflanzt werden kann – abgesehen vom Winter – eigentlich immer. Bei etwas höheren Wassertemperaturen wachsen die Pflanzen schneller an. Wurzelnde Unterwasser- und besonders Schwimmblattpflanzen werden am besten in Pflanzkörbe gesetzt. Einige Pflanzen benötigen einen regelmäßigen Rückschnitt oder Ausdünnung (auch Teilung der Pflanzenbasis), um weiter gesund wachsen zu können. Schwimmblattpflanzen (z.B. Seerosen) sollten nicht mehr als höchstens ein Drittel der gesamten Wasseroberfläche bedecken. Bei Bedarf muss man ausdünnen oder abkeschern, damit die darunter lebenden Unterwasserpflanzen ausreichend mit Licht versorgt werden und der Gasaustausch nicht behindert wird. Abgestorbenes bzw. abgeschnittenes Pflanzenmaterial sollte immer möglichst bald aus dem Teich entfernt werden, um das Wasser nicht unnötig mit organischen Zersetzungsprodukten zu belasten.
Die einzelnen Pflanzenarten werden nach den Tiefenzonen unterschieden, in denen sie angesiedelt sind: Unterwasserpflanzen, Schwimmblattpflanzen und Sumpfpflanzen. Vertreter dieser Gruppen sollten etwa gleichwertig im Teich vertreten sein. Besonders die Unterwasserpflanzen, wie das Hornblatt, sollten reichlich vorhanden sein, da sie gute Sauerstoffproduzenten sind, dem Wasser besonders viele Schadstoffe entziehen und wichtige direkte Nährstoffkonkurrenten der Algen sind. Übermäßig groß werdende oder stark wuchernde Pflanzen (z.B. bestimmte Seerosen und einige Rohrkolbenarten) können langfristig – gerade in kleinen Teichen – problematisch werden.
- Wasserzone: Zu den Pflanzen, die (vorwiegend) unter Wasser leben, gehören Gemeines Hornblatt, Frühlings-Wasserstern, Gewöhnlicher Wasserhahnenfuß, Laichkraut, Wasserfeder. Schwimmende Pflanzen (nicht im Grund wurzelnd) und solche mit Schwimmblättern sind beispielsweise Büschelfarn, Krebsschere und natürlich die wunderschönen Seerosen.
- Feuchtzone: Die in der Flachwasserzone eingesetzten Pflanzen sind keine ausgesprochenen Wasserpflanzen, sondern solche, die Feuchtigkeit und Wassernähe vorziehen. Zu den beliebtesten gehören Trollblume, Sumpffarn, Froschlöffel, Schwanenblume, Fieberklee, Wasserminze und Wollgras.
- Sumpfzone: Die Pflanzen, die in der Sumpf- oder Uferzone leben, sind vielfältig und die meisten Arten sehr dekorativ. – Blutweiderich, Iris, Kleiner Rohrkolben, Sumpfdotterblume, Schilf, Kalmus, Sumpfcalla und Igelkolben sind nur einige Beispiele.
Ein Gartenteich wird als Kleinbiotop erst vollständig, wenn er durch eine passende Fauna belebt wird. Hierzu gehören natürlich auch Fische. Neben dem reizvollen Anziehungspunkt und der interessanten Beobachtungsmöglichkeit, den die Fische dem Betrachter bieten, erfüllen sie auch zahlreiche Aufgaben im Teich: Die Ausscheidungen der Fische versorgen die Pflanzen mit wichtigen Nährstoffen. Durch ihre Nahrungsaufnahme regulieren sie den Algenwuchs, die übermäßige Ausbreitung von Pflanzen sowie die plagenartige Zunahme von bestimmten Kleinlebewesen wie Schnecken und Insekten(larven). – Fischteiche sind weitgehend Stechmücken-frei!
Ein bedachter, angemessener Fischbesatz führt somit im Allgemeinen zur Stabilisierung der Verhältnisse im Teich und erhöht seine Attraktivität.
Zoofachhändler, Züchter und Gartencenter bieten Fische für den Gartenteich in großer Auswahl an. Grundsätzlich gilt beim Besatz des Teiches die Devise „weniger ist mehr“. Ein übermäßiger Fischbesatz sollte in jedem Fall vermieden werden. Als grober Richtwert gilt: Ein 10 cm langer Fisch (Endgröße, nicht Kaufgröße!) benötigt mindestens 50 l Wasser. Größere Fische, lebhafte Arten und solche, die viel fressen brauchen deutlich mehr Platz als kleinere, ruhige und genügsame Fische. So sollte man z.B. für einen Koi mindestens 1 m³ einrechnen.
Fischarten, die an unsere klimatischen Gegebenheiten angepasst sind, ist der Vorzug zu geben. Sie werden sich im Teich wohler fühlen als ihre exotischen Verwandten und so länger und gesünder leben. Die ausgewählten Fischarten sollten ähnliche Ansprüche an die Wasserbedingungen stellen und sich miteinander vertragen. Schwarmfische sollten immer in ausreichend großen Gruppen eingesetzt werden.
Beim Kauf eines Fisches steht der Gesundheitszustand im Vordergrund. Relevant sind das Aussehen und Verhalten: u.a. glatte Haut mit anliegende Schuppen; klare Augen; gute Körperform; vollständige Flossen; normales Verhalten ohne Schaukeln, Kippen oder Scheuern; keine Apathie; die Atmung sollte ruhig sein. Ein gutes Zeichen ist es, wenn das Händlerbecken einen gepflegten Eindruck macht und alle darin gehaltenen Fische gesund erscheinen.
Die beliebtesten Teichfische hierzulande sind die attraktiven, bunten Zuchtformen der Goldfische und Koi. Ein weiterer faszinierender, aber recht anspruchsvoller Teichbewohner ist der Sterlet, eine kleinere Störart. Neben diesen Fischarten sind auch viele heimische Arten interessante und hübsche Teichbewohner. Hierzu gehören: Goldorfen, Rotaugen, Schleien, Moderlieschen, Stichlinge, Rotfedern, Gründlinge sowie Bitterlinge. Neben den Fischen sind auch der Reste verwertende Europäische Flusskrebs und die das Wasser filternde Teichmuschel faszinierende und nützliche Teichbewohner.
Aufgrund der Bundesartenschutzverordnung sind bestimmte Arten wildlebender Tiere unter besonderen Schutz gestellt. Geschützte Tiere – dazu gehören alle europäischen Arten von Kriechtieren und Lurchen sowie einige einheimische Fische, Insekten und Muscheln – dürfen, ebenso wie geschützte Pflanzen, nicht der Natur entnommen werden. Auch nicht, um sie im eigenen Biotop anzusiedeln. Zudem können Fische, die der Natur entnommen wurden, auch Krankheiten einschleppen, wenn sie in den Gartenteich eingesetzt werden.
Gartenteichgäste, die von selbst zuwandern – egal, ob es sich um Frösche, Kröten, Blindschleichen oder Eidechsen handelt – dürfen und sollen hingegen da bleiben. Ein naturnah angelegter Gartenteich wird so bald zur Heimat für eine unglaubliche Vielfalt an Tieren. Hierzu zählen: verschiedenste Kleinstlebewesen, Schnecken, selten gewordene Insekten, wie Köcherfliegenlarven, Libellen(larven), Gelbrandkäfer, Rückenschwimmer, Wasserläufer, zahlreiche Schmetterlinge und Bienenverwandte. Zur Nahrungssuche oder einfach zum Trinken kommen auch mal größere Tiere vorbei: u.a. Vögel, Fledermäuse, Igel.
Pflege
Ganz generell gilt, dass der Teich und seine Bewohner möglichst wenig durch Pflegemaßnahmen gestört werden sollten. Ein gut eingerichteter und besetzter Gartenteich befindet sich weitgehend im Gleichgewicht und kommt mit einem Minimum an Eingriffen aus. Die wenigen Arbeiten, die tatsächlich durchzuführen sind, richten sich nach der Jahreszeit.
Wenn kein Frost mehr zu erwarten ist können die Pflanzen – soweit nötig – zurückgeschnitten, ausgedünnt oder neu gesetzt werden. Blätter, Mulm, Pflanzenreste und andere abgestorbene Biomasse werden entfernt. Vor der Entsorgung sollte man nach Schnecken und Larven suchen, die dann vorsichtig mit einem Löffel entfernt und in den Teich zurückgesetzt werden. Bei der Reinigung – z.B. mit einem Teichsauger – wird ein Teil des Wassers gewechselt (ca. ein Drittel) und aufbereitet. Eingelagerte Pumpen, Filter und andere Installationen wie Bachlauf oder Springbrunnen werden ggf. mit Wasser gesäubert, kontrolliert und in Betrieb genommen. Nach der Reinigung werden die wichtigsten Wasserwerte überprüft und gegebenenfalls durch die Verwendung von geeigneten Pflegemitteln angepasst. Insbesondere ist auf eine ausreichende Karbonathärte zu achten. Ist der Teich erfahrungsgemäß anfällig gegen übermäßiges Algenwachstum, so ist jetzt die richtige Jahreszeit, um vorbeugend durch Phosphatbindung oder abschattende Wasserzusätze einzugreifen.
Ernährung: Für Teichfische ist das Frühjahr die kritischste Zeit. Der Winter hat sie geschwächt und die mitunter stark schwankenden Temperaturen zwischen Tag und Nacht führen zu zeitweiligem Verdauungsstillstand. Darum ist es wichtig, die Fütterung mit speziellen leicht verdaulichen, fett- und vitaminreichen Futtern zu beginnen, die die verbrauchten Körperreserven schnell wieder aufbauen.
In den warmen, langen Tagen vom späten Frühjahr bis weit in den Herbst hinein zeigt sich der Teich von seiner lebhaftesten und interessantesten Seite. Alles Leben wächst und vermehrt sich. Im Teich wimmelt es von Jungfischen, Kaulquappen und Insektenlarven. Die Luft über den aus dem Wasser ragenden Blüten schwirrt von Libellen, Hummeln und Schmetterlingen. Nun ist die Zeit sich zu entspannen und zu beobachten.
Aufwendige Pflegemaßnahmen würden jetzt nur unnötig das Ökosystem stören. Trotzdem sollte man regelmäßig die Wasserwerte mit Test-Sets aus dem Fachhandel kontrollieren und sie bei Bedarf behutsam regulieren. Ansonsten muss das verdunstete Wasser natürlich wieder nachgefüllt und der Filterdurchfluss kontrolliert werden. Vermindert sich der Durchfluss, ist eine sofortige Reinigung angezeigt. Gelegentlich sollten abgestorbene Pflanzenteile, übermäßig wuchernde Schwimmpflanzen und Fadenalgen entfernt werden. Ein übermäßiger Algenbefall muss ggf. – soweit keine UV-C-Anlage installiert ist – mit entsprechenden Mitteln aus dem Fachhandel bekämpft werden.
Bei hohen Temperaturen kann der Sauerstoffgehalt des Wassers schnell absinken. Ein Bachlauf oder ein Wasserspiel kann dem entgegenwirken. Bei akutem Sauerstoffmangel – zu erkennen an einer schnellen Atmung der Fische knapp unter der Wasseroberfläche – schaffen spezielle Sauerstoffpräparate des Fachhandels sofortige Abhilfe.
Ernährung: Bei wärmeren Wassertemperaturen können Fische mehr Kohlenhydrate verdauen als bei Kälte. Da die wechselwarmen Fische bei Wärme sehr schnell wachsen und aktiver sind, benötigen sie nun ein besonders energiereiches Futter mit einem erhöhten Anteil schnell verfügbarer Kohlenhydrate. Die vielfältige, aber mengenmäßig beschränkte Naturnahrung im Teich wie Insektenlarven und pflanzliche Materialien ergänzt diese Fütterung um wertvolle Nährstoffe.
Wichtig: Ist der Teich (noch) kindersicher? Ein fest verzurrtes stabiles Netz, ein engmaschiges Baustahlgitter zum Drüberlegen oder ein stabiler Zaun sind gute Schutzmöglichkeiten, die schnell wieder entfernt sind, wenn die Kinder älter werden.
Im Herbst wird der Gartenteich auf den Winter vorbereitet. Wichtig ist vor allem, herabfallendes Laub, abgestorbene oder verblühte Pflanzen und Bodenmulm zu entfernen, damit das organische Material im Wasser nicht verfault. Giftige Faulgase und starke Sauerstoffzehrung können sonst gerade bei einer Eisdecke im Winter schnell gefährlich werden. Bei der Reinigung wird direkt auch ein Teilwasserwechsel unter Zugabe eines Wasseraufbereiters durchgeführt. Anschließend werden die Wasserwerte getestet und ggf. reguliert (z.B. die KH).
Befindet sich der Teich in der Nähe von Laubbäumen, empfiehlt es sich, ihn mit einem Netz abzudecken. Beim Rückschnitt sollten einige Stellen mit hartstängeligen Pflanzen, wie Rohrkolben, für einige Zentimeter über der Wasseroberfläche bis zum Frühjahr stehen gelassen werden. Sie ermöglichen den notwendigen Gasaustausch auch bei geschlossener Eisdecke. Künstliche Eisfreihalter werden so meist überflüssig. Der Filter und andere empfindliche Geräte werden vor dem ersten Frost abgestellt, gereinigt und – soweit nötig – bis zum Frühjahr frostsicher eingelagert.
Ernährung: Sinken die Wassertemperaturen nach dem Sommer wieder langsam, ändern sich auch die Bedürfnisse der Fische. Bei wechselhaften Temperaturen und zur Vorbereitung auf den zehrenden Winter benötigen die Tiere jetzt ein besonders Vitamin- und Mineralien-reiches Futter. Der Kohlenhydratanteil sollte nun wieder geringer sein, während die Tiere besonders von wertvollen Fetten mit hohem Omega-Fettsäureanteil und hochwertigen Proteinen profitieren.
Im Winter ruhen die wechselwarmen Fische und andere Teichtiere in Bodennähe. Der Gartenteich und seine Bewohner sollten möglichst nicht gestört werden. In Teichen mit einer Mindesttiefe von 1 m beträgt die Temperatur in der untersten Wasserschicht konstant 4 °C; nach oben hin nimmt die Temperatur ab. Diese Temperatur ist für die Überwinterung der Fische ausreichend. Es wird normalerweise keine zusätzliche Heizung benötigt.
Allerdings kann es in einem harten Winter mit einer lang andauernden Eisbildung auf dem Teich notwendig sein, eine Stelle des Teiches eisfrei zu halten, um die Sauerstoffversorgung zu gewährleisten und Faulgase entweichen zu lassen. Hierzu können Stellen mit hartstängeligen Gewächsen, Eisfreihalter (mit oder ohne niedrig eingestelltem Teichheizer) oder eine kleine Teichpumpe mit Auströmstein, der knapp unterhalb der Wasseroberfläche im Uferbereich installiert wird, dienen. Die tieferen und damit wärmeren Wasserschichten dürfen dabei auf keinen Fall aufgemischt werden, andernfalls besteht die Gefahr, dass die Fische erfrieren. Auch ein Aufschlagen bzw. ein Betreten der Eisdecke ist zu vermeiden, da dies die Fische in ihrer Winterruhe stört und schlimmstenfalls zum Tod der Tiere führt.
Liegt eine Schneedecke auf dem vereisten Teich, so sollte sie vorsichtig und möglichst erschütterungsfrei entfernt werden. Durch das klare Eis kommt genug Sonnenlicht, so dass die Schwimmpflanzen auch im Winter noch etwas Photosynthese betreiben können und so die ruhenden Teichbewohner mit Sauerstoff versorgen.
Ernährung: Bei sehr niedrigen Temperaturen ist der Stoffwechsel der wechselwarmen Fische auf ein Minimum reduziert und sie kommen meist ohne zusätzliche Fütterung aus. Ist der Winter aber mild und der Besatz recht dicht, so ist die Gabe von kleinen Mengen geeigneten Futters sinnvoll, um die Tiere bei Kräften zu halten. Ein solches speziell auf die Bedürfnisse bei kalten Wassertemperaturen angepasstes Futter sollte vor allem viel hochwertiges Fett mit einem hohen Omega-Fettsäuregehalt und wenig Kohlenhydrate enthalten. Da die Tiere sich in der Winterruhe fast ausschließlich in Bodennähe aufhalten, ist ein sinkendes, lange formstabiles Futter die richtige Wahl.
Stress schadet dem Immunsystem und schwächt die Abwehrkräfte. Er ist daher bei Fischen – wie auch beim Menschen – einer der Hauptauslöser für Krankheiten. Erzeugt wird Stress durch verschiedenste Faktoren. Zu den häufigsten gehören:
- Pflegefehler (zu viele, zu wenige oder falsche Maßnahmen)
- nicht harmonisierender Besatz
- zu hohe Besatzdichte
- stark wechselnde Temperaturen und Wasserwerte
- minderwertiges, einseitiges Futter
- Überfütterung
- (damit einhergehende) starke organische Belastung und hohe Keimzahl des Wassers
Häufig brechen bei gestressten Fischen Krankheiten aus, deren Erreger bereits unbemerkt und ohne Probleme zu verursachen im Teich vorhanden waren (u.a. sog. Schwächeparasiten). Manche aggressiven Krankheitserreger werden aber auch durch Wildtiere (wie Vögel), Neubesatz oder neue Pflanzen eingeschleppt.
Da Gartenteiche in der Regel von mehr Fischen besiedelt werden als vergleichbare Naturgewässer, können sich infektiöse Krankheiten schnell auf den gesamten Besatz ausbreiten. Wichtig ist daher, dass die Fische möglichst täglich beobachtet werden. Eine optimale Gelegenheit bietet die Fütterung. Mögliche Anzeichen für Krankheiten sind u.a. angelegte Flossen, erhöhte Atemfrequenz, Schleimhauttrübungen, rote Hautstellen, Flossenschäden, Appetitlosigkeit oder „Hängen“ an der Oberfläche.
Verhalten sich die Tiere auffällig oder sehen krank aus, so sollten umgehend die wichtigsten Wasserwerte (vor allem pH, Sauerstoffgehalt, Nitrit, Ammoniak) gemessen werden. Werden dabei ungeeignete Bedingungen festgestellt, so muss sofort mit geeigneten Wasseraufbereitern und ggf. mit einem Teilwasserwechsel Abhilfe geschaffen werden.
Bessert sich der Zustand der Tiere weiterhin nicht bzw. konnten keine von der Norm abweichenden Wasserwerte gemessen werden, muss von einer Krankheit ausgegangen werden. Soweit möglich isoliert man die erkrankten Tiere in einem Quarantänebecken. Die Diagnose ist z.B. bei größeren Ektoparasiten wie Karpfenläusen auch für einen Laien mit Hilfe eines bebilderten Diagnoseratgebers relativ einfach und sicher zu stellen. Bei vielen anderen Krankheiten, deren Ursachen nicht ohne weiteres zu ermitteln sind, muss ein auf Zierfische spezialisierter Tierarzt hinzugezogen werden. Ist ein solcher nicht direkt verfügbar, können Fachkräfte aus dem Zoofachhandel, Züchter oder erfahrene Gartenfischhalter oftmals ebenfalls zuverlässig weiterhelfen. Wenn die Diagnose einmal gestellt ist, muss möglichst schnell und entsprechend der Packungsbeilage mit einem geeigneten Medikament aus dem Fachhandel bzw. vom Tierarzt (z.B. bei verschreibungspflichtigen Antibiotika) behandelt werden.
Abwechslungsreiches und hochwertiges Futter ist die Grundlage für gesunde, farbenprächtige und aktive Fische im Gartenteich. Nur Fische, die ausreichend und regelmäßig mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt werden, können sich optimal entwickeln, schöne Farben zeigen und sind weniger anfällig für Krankheiten. Da das Angebot an Naturnahrung im Lebensraum Gartenteich durch Insektenlarven, Schnecken, Würmer, Kleinkrebse sowie Algen und zahlreiche Pflanzen zwar meist vielfältig, aber immer stark limitiert ist, ist eine regelmäßige Fütterung der Teichfische unerlässlich.
Entscheidend ist hierbei die Verwendung von schonend hergestelltem Markenfutter mit geeigneten, vielfältigen Zutaten. Das dient nicht nur direkt der Gesundheit der Fische, sondern führt indirekt, über eine gute Verdaulichkeit, zu einer Verringerung der Wasserbelastung und damit zu besseren Lebensbedingungen sowie zu dauerhaft klarem Wasser.
Die Bedürfnisse der Teichbewohner an ihr Futter sind zum Teil sehr unterschiedlich. Dem trägt der Fachhandel mit einem breiten, funktionalen Sortiment Rechnung:
- Artspezifische Unterschiede: Futtersorten, die sich in Struktur und Inhalt unterscheiden um z.B. so unterschiedliche Ansprüche wie die von Koi und Stören zu erfüllen.
- Entwicklungsstadien und unterschiedlich große Fischarten: Viele Futtersorten werden in verschiedenen Partikelgrößen angeboten.
- Jahreszeitenfutter: Klimatische Faktoren sind im Gartenteich von großer Bedeutung. Art und Menge, der von den wechselwarmen Fischen benötigten Nährstoffe, variiert stark mit der jahreszeitlichen Änderung der Wassertemperatur.
- Spezial-/Funktionsfutter: Farbfördernde Futtersorten und Abwechslung bietende, gesunde Leckerbissen runden das Sortiment ab.
Die Gartenteichfische werden ein- bis zweimal pro Tag mit einer Portion gefüttert, die sie innerhalb weniger Minuten restlos auffressen. (Schnell wachsende Jungfische auch bis zu sechsmal täglich mit kleinen Portionen.) Wenn das Futter gleichmäßig über eine große Fläche gestreut wird, gibt es weniger Rivalitäten und alle bekommen genug ab. Angebrochene Futterpackungen müssen vor Verunreinigung, Feuchtigkeit und Licht geschützt werden und sollten innerhalb weniger Monate aufgebraucht werden.
Gerade zutrauliche Fische wie Goldfische und Koi wirken immer hungrig. Sie betteln geradezu. Aber ein zu viel an Futter kann zu einer gefährlichen Verfettung führen. Zudem führt eine ständige Überfütterung zu überschüssigen Abbauprodukten, die die Wasserqualität verschlechtern und das Algenwachstum fördern. Sauerstoffmangel, Faulgase und Krankheiten können die Folge sein. Ein Fastentag pro Woche – außer für Jungfische – kurbelt den Stoffwechsel an und fördert die aktive Futtersuche. So halten die Fische auch potenzielle Plagegeister wie Schnecken, Mücken(larven) und Algen in Schach.