Anschaffung, Haltung und Pflege
Anschaffung
Fische sind empfindungsfähige Lebewesen, die unter schlechten oder unpassenden Haltungsbedingungen leiden können. Ein gut ausgestattetes Aquarium mit einer passenden Vergesellschaftung ermöglicht den Fischen ein naturnahes und angenehmes Leben.
Bevor sie ein Aquarium einrichten, sollten sich Zierfischfreunde über Fachliteratur und beim Zoofachhändler daher genauestens über die angemessenen Haltungsbedingungen der zukünftigen Bewohner informieren und folgende Fragen klären:
- Welche Zierfische passen zusammen?
- Welche Wassertemperatur und -qualität benötigen sie?
- Wie werden die Zierfische ernährt, gehalten, gepflegt etc.?
- Wie groß werden die Tiere maximal? Wie viele Fische ergeben einen geeigneten Besatz?
Zierfische sind auch für Berufstätige, die viel unterwegs sind und wenig Freizeit haben, ausgezeichnet geeignete Haustiere. Besonders größere Aquarien sind sehr wartungsarm. Aber: Eine regelmäßige Kontrolle muss gewährleistet sein!
Tierkauf ist Vertrauenssache. Der gut geführte Fachhandel und zuverlässige Züchter stellen eine Vielfalt an gesunden, gut gehaltenen Tiere aus verantwortungsbewusster Zucht bzw. nachhaltigem Fang zur Verfügung. Folgende Checkliste erleichtert den Kauf gesunder Fische:
- Die Atmung ist gleichmäßig und ruhig.
- Die Augen, Flossen, Schuppen und Schleimhaut sind klar, glänzend, glatt und weisen keine Verletzungen auf.
- Die Fische zeigen keine äußeren Krankheitssymptome, wie zum Bespiel weiße Pünktchen, rot unterlaufene Stellen o.ä.
- Die Körperform ist arttypisch: weder abgemagert, noch aufgedunsen; keine Missbildungen.
- Die Fische zeigen ein artgerechtes Verhalten; kein Scheuern an Einrichtungsgegenständen; keine zusammengeklemmten Flossen; kein taumelndes oder herumschießendes Schwimmen; keine Apathie.
Haltung
Grundsätzlich gilt: Je größer ein Aquarium, desto einfacher ist es zu handhaben. In einem großen Aquarium lässt sich die Wasserqualität auch ohne großen Wartungsaufwand leichter stabil halten. Es entsteht ein sich selbst regulierendes kleines Ökosystem.
Eine Ausnahme bilden die Nano-Aquarien. Trotz ihrer geringen Größe mit nur 10 bis 60 l Wasser, ist auch in ihnen eine dauerhafte, erfolgreiche und artgerechte Haltung bestimmter Aquarientiere möglich, wenn alle Komponenten sehr gut aufeinander abgestimmt sind; der Besatz gering gehalten wird und das Becken reichlich bepflanzt ist. Geeignete Tiere sind z.B. sehr kleine und friedliche Schwarmfische wie Perlhuhnbärblinge oder Zwerggarnelen.
Beleuchtung und Zeitschaltuhr
Ohne Technik kommt ein Aquarium nicht aus. Eine wichtige Rolle spielt die Beleuchtung, denn erst durch Licht können die Pflanzen wachsen. Auch der natürliche Lebensrhythmus der Fische wird durch das Licht bestimmt. Eine geeignete Beleuchtung macht das Aquarium attraktiver und ermöglicht eine optimale Beobachtung. Die empfohlene Beleuchtungsdauer variiert je nach Aquarientyp. Zehn bis zwölf Stunden täglich entsprechen beispielsweise der durchschnittlichen Sonneneinstrahlung eines tropischen Tages. Eine Zeitschaltuhr garantiert Regelmäßigkeit und gleichbleibende Dauer der Beleuchtung; beides ist für Pflanzen und Tiere förderlich.
Die neue, innovative LED-Technik erlaubt in besonders energiesparender und flexibler Weise die Erzeugung der optimalen Lichtstärke und -qualität für jedes Becken. Technische Innovationen, wie programmierbare Dimmer und die Kombination verschiedener LED-Typen erlauben das schonende Herauf- und Herabfahren der Lichtintensität sowie zahlreiche andere funktionale und schöne Effekte.
Heizung
Tropische Fisch- und Pflanzenarten sind an einen warmen Lebensraum angepasst. Deshalb muss ein tropisches Aquarium auch mit einer Heizung ausgestattet sein. Am besten eignet sich ein Regelheizer, der die Temperatur zuverlässig konstant hält, da die meisten Fischarten (auch nicht-tropische) sehr empfindlich auf abrupte Temperaturschwankungen reagieren.
Filter
Klares Wasser erfreut nicht nur das Auge des Beobachters, viel wichtiger ist die Wasserqualität für die Zierfische, die darin leben. Ein Filter dient dazu das Wasser zu reinigen. Dies geschieht prinzipiell in zwei verschiedenen Schritten: Zum einen wird das Wasser mechanisch von schwebenden Trübstoffen befreit. Zum anderen werden gefährliche Schadstoffe, wie Ammoniak und Nitrit, die u.a. aus den Ausscheidungen der Fische entstehen, mithilfe der sich im Filtermaterial angesiedelten nützlichen Bakterien biologisch entfernt. Bei einem ausreichend dimensionierten und „eingefahrenen“ Filter entsteht ein biologisches Gleichgewicht und die Selbstreinigung des Aquariums ist weitgehend gesichert.
Standort
Das Aquarium muss auf einer festen, glatten und stabilen Unterlage stehen. Der Boden muss ausreichend tragfähig sein. In der Nähe sollte sich ein Stromanschluss befinden. Auf keinen Fall darf das Becken in der Sonne stehen (Algen!) oder in Räumen mit extremen Temperaturschwankungen. Erschütterungen und Lärm mögen die Fische ebenfalls nicht.
Aquarien gibt es im Fachhandel in verschiedenen Größen und Formen. Für Einsteiger empfiehlt sich ein größeres Becken, mit einem Volumen von nicht weniger als 60 Liter. Empfehlenswert sind für Neulinge besonders fertig zusammengestellte Komplettaquarien, in denen die gesamte notwendige Technik schon eingebaut ist und direkt in Betrieb genommen werden kann. In dem Einsteigerbecken sollten nur wenige, gut zusammenpassende, eher anspruchslose Zierfischarten vergesellschaftet werden.
Vor dem eigentlichen Einrichten wird – soweit es sich nicht um ein Komplettaquarium handelt – die Technik installiert, aber noch nicht in Betrieb genommen. Außerdem wird ein geeigneter Bodengrund – üblicherweise eine Schicht Bodengrunddünger für die Wasserpflanzen und darüber gründlich unter fließendem Wasser ausgewaschener heller Sand oder feiner Aquarienkies – eingebracht. Im zweiten Schritt wird dekoriert. Zuerst werden die größeren Einrichtungsgegenstände wie Wurzeln und Steine aufgestellt und gesichert.
Nun kann das Becken vorsichtig bis etwa zur Hälfte mit Wasser gefüllt werden. Um den Bodengrund nicht aufzuwühlen, sollte das Wasser langsam über eine Tasse oder einen Teller ins Becken eingegossen werden. Im Anschluss können dann auch die kleineren Dekorationsgegenstände und die ausgewählten Pflanzen eingesetzt werden. Eine reichliche Bepflanzung mit pflegeleichten Arten sorgt schnell für einen natürlichen und schönen Eindruck; stabilisiert die Wasserbedingungen und beugt Algenwachstum vor. Die Dekoration und Bepflanzung sollte den angebotenen Raum strukturieren und Versteckmöglichkeiten bieten. Die Fische brauchen aber auch noch ausreichend Bewegungsfreiheit und die Beobachtung sollte nicht unnötig gestört werden.
Eine große Auswahl an auf die unterschiedlichsten Aquarientypen ausgerichteten Dekorationsartikeln und Pflanzen ist im Fachhandel erhältlich. Bei selbst gesammelten Pflanzen (Artenschutzvorschriften beachten!), Steinen und Holz besteht stets die Gefahr sich Krankheitserreger einzuschleppen oder gefährliche und destabilisierende Stoffe in das Becken einzubringen (z.B. Kalk bei Steinen, Fäulnis des Holzes).
Im Anschluss an das Einrichten wird das restliche Wasser eingefüllt und die Technik in Betrieb genommen. Wenn die Schwebteilchen sich abgesetzt haben und die Wasserwerte langfristig stabil sind (z.B. Ammoniak- und Nitritgehalt mit geeigneten Wassertests aus dem Fachhandel messen), kann mit dem Tier-Besatz begonnen werden. Je nach Größe, Bepflanzung und Einrichtung sowie der Anwendung biologischer Filtermedien und Wasseraufbereiter zur Beschleunigung des Einstellens des biologischen Gleichgewichtes, kann diese „Einfahrphase“ unterschiedlich lange dauern. Spätestens nach 2 Wochen sollte das Aquarium aber soweit sein.
Für den Anfang empfiehlt es sich, Zierfische auszuwählen, deren Ansprüche an Wasserqualität, Ernährung und Pflege nicht zu hoch sind. Es ist sinnvoll, in der sensiblen Startphase, zunächst nur einige wenige Tiere einzusetzen (z.B. algenfressende Bodenfische) und den Besatz erst nach und nach im Laufe einer Woche zu vervollständigen.
Die ausgewählten Fische werden vom Zoofachhändler sorgsam in Fischtransportbeutel verpackt. Der Transport sollte möglichst kurz und schonend sein. Bei besonders warmer oder kalter Witterung sollte der Beutel zusätzlich z.B. durch Zeitungspapier geschützt werden.
Zu Hause angekommen, sollten die Fische langsam und vorsichtig eingesetzt werden: Der geöffnete Beutel wird mit mehrfach umgeschlagenen Rand vorsichtig in das Becken gehängt, bis sich die Temperatur angeglichen hat. Dann werden kleine Mengen Wasser aus dem Aquarium nach und nach langsam in den Beutel geben, um die Tiere an die evtl. abweichenden Wasserbedingungen zu gewöhnen. Erst dann werden die Fische mit dem Kescher in das Becken gesetzt. Das möglicherweise verschmutzte Transportwasser wird weggekippt. Um den Stress möglichst gering zu halten, sollte die Beleuchtung während des Einsetzens ausgeschaltet sein.
Die bunte Farbenpracht und Artenvielfalt der Zierfische beim Zoofachhändler ist verführerisch. Doch hier – wie so häufig – gilt: Weniger ist mehr! Ein überbesetztes und falsch vergesellschaftetes Becken ist eine der Hauptproblemquellen in der Zierfischhaltung. Mögliche Folgen sind: verschmutztes Wasser, Stress, Aggressionen, Krankheiten, Algenwachstum u.v.m. Gerade Aquarieneinsteiger sollten sich für wenige gut zusammenpassende Arten sowie für eine geringe Besatzdichte entscheiden. Zur Vergesellschaftung eignen sich Arten, die ähnliche Ansprüche an die Lebensbedingungen haben (Wasserwerte und -temperatur, Bodenbeschaffenheit, Einrichtung etc.), eine ähnliche Größe erreichen und sich nicht aggressiv begegnen. Für den Besatz gibt es einige nützliche Faustregeln:
- Nicht mehr als ein Zentimeter Fisch pro Liter Wasser. (Gemeint ist die maximale Endgröße für diese Fischart! – Nicht die Größe zum Zeitpunkt des Kaufs der meist jungen Fische.)
- Die Größe des ausgewachsenen Fisches darf nicht mehr als maximal 10 Prozent der Beckenlänge betragen.
- Je kleiner das Becken, desto weniger verschiedene Arten sollten eingesetzt werden.
- Um den gesamten Lebensraum Aquarium optimal zu nutzen und ein harmonisches kleines Ökosystem zu schaffen, sollten passende Zierfischarten für jede Zone eingesetzt werden. – Also solche die bevorzugt an der Oberfläche fressen, solche die im mittleren, freien Wasser ihre Nahrung suchen und solche die am Boden gründeln.
- Von wenigen Ausnahmen abgesehen, sollten keine Einzelfische gekauft werden, sondern ein Pärchen oder – bei Schwarmfischen – mehrere Exemplare. Bei einigen Arten ist es wichtig, zu einem Männchen mehrere Weibchen zu gesellen.
- Andere Aquarientiere, wie Schnecken oder Garnelen, können den Besatz vervollständigen und bereichern.
Neben diesen groben Faustregeln spielen noch viele weitere Faktoren eine Rolle: So fühlen sich z.B. friedliche, ruhige Schwarmfische noch bei einer deutlich höheren Besatzdichte wohl als besonders agile, revierbildende und potenziell aggressive Tiere.
Einige Zierfische sind für die Haltung in Aquarien besonders beliebt. Für Einsteiger empfehlen sich dabei Arten, die robust sind und keine zu hohen Ansprüche im Hinblick auf Wasserverhältnisse und Fütterung stellen. Zu Recht beliebte Fische für das Gesellschaftsbecken sind lebendgebärende Zahnkarpfen, die im Schwarm schwimmenden Salmler, die interessanten Barben und Bärblinge, die meist etwas anspruchsvolleren, aber sehr attraktiven Buntbarsche, hübsche Zwergfadenfische sowie natürlich die bodenlebenden Welse.
Beim Einrichten einer „Zierfisch-Wohnung“ sollte stets an erster Stelle stehen, dass alle Bewohner sich in ihrem Zuhause wohlfühlen. So dient die Dekoration z.B. nicht nur der Schönheit, sondern bietet den Zierfischen auch Schutz, Laichplätze und Reviergrenzen.
Auch der Bodengrund hat wichtige Funktionen im Aquarium und sollte daher mit Bedacht gewählt werden. Er gibt den Pflanzen Halt und versorgt sie mit Nährstoffen. Zudem bietet er – neben dem Filtermaterial – Siedlungsfläche für Kleinstlebewesen, die die Abfallstoffe im Aquarium verarbeiten. Als unterste Bodenschicht empfiehlt sich die Verwendung von porösen Spezial-Bodengrundmaterialien und einem langfristig wirksamen Depotdünger. Diese Produkte verhindern das Entstehen von Faulzonen; verbessern die Durchlüftung des Bodens; erhöhen dessen Filterleistung und fördern die gesunde Verwurzelung sowie die kontinuierliche Versorgung der Pflanzen mit grundlegenden Nährstoffen. Diese erste Schicht wird üblicherweise mit hellem, kalkfreien Flusssand oder feinkörnigem, abgerundeten Kies aus dem Zoofachhandel bedeckt. In einem solchen naturnah angelegten Bodengrund können gründelnde Fische ihr natürliches Verhalten ausleben ohne sich zu verletzen.
Eine Unterwasserwelt wirkt strukturierter und natürlicher, wenn sie mit Steinen oder Holz gestaltet wird. Dabei ist einiges zu beachten:
- Keine kalkhaltigen Steine verwenden! Sie würden zu einer unerwünschten Aufhärtung des Wassers führen. Am besten eignen sich Granit-, Basalt-, Lavabrocken und Steinholz. Jedes Stück vorher mit heißem Wasser reinigen!
- Als besonders attraktive und beständige Holzelemente empfehlen sich Wurzeln. Die auf ihnen gedeihenden Aufwuchsorganismen bereichern den Speisezettel vieler Aquarientiere. Der Fachhandel bietet verschiedene interessante Sorten an. Wurzeln aus dem heimischen Wald sind nicht als Aquariendekoration geeignet. Sie würden schnell faulen und das Wasser belasten.
- Das Aquarium sollte nicht überfrachtet werden. In der Draufsicht kann man gut erkennen, ob Dekoration und Bepflanzung noch genügend Schwimmraum für die Fische freilassen.
Pflege
Ein modernes Aquarium ist der Versuch, ein kleines Stück einer Unterwasserwelt möglichst naturnah nachzugestalten. Ist dies gelungen, ist der Pflegeaufwand für das Aquarium vergleichsweise gering. Folgende Grundbedingungen und Routinepflegemaßnahmen sind in jedem Fall zu beachten:
- Pflanzen spielen im Aquarium eine sehr wichtige Rolle, denn sie reinigen das Wasser, produzieren Sauerstoff und dienen den Fischen als Unterschlupf- sowie Laichmöglichkeit. Schnell wachsende Arten und ein dichter Bewuchs stabilisieren die Wasserbedingungen und beugen dem Algenwachstum vor.
Pflege: Für ihr gesundes Wachstum sollten sie regelmäßig mit Spezialpräparaten für Aquarienpflanzen gedüngt werden. Bei Bedarf werden sie beschnitten, ausgedünnt oder nachgepflanzt. Abgestorbene und beschädigte Blätter werden entfernt.
- Die wichtigste Voraussetzung für ein funktionierendes Aquarium ist die mithilfe von Fachliteratur und kompetenter Beratung zusammengestellte Tierartengesellschaft, (Zierfische u.a. Aquarienbewohner wie Schnecken oder Garnelen). Hierbei sind neben Temperament und Ansprüchen an Fütterung und Wasserqualität auch die äußeren Voraussetzungen (Beckengröße, Einrichtung) zu beachten.
Pflege:Ein- bis zweimal am Tag mit hochwertigem, auf die jeweiligen Bedürfnisse der gepflegten Arten angepasstem Futter sparsam füttern (Jungtiere auch öfter). Nach wenigen Minuten sollte nichts mehr übrig sein, sonst muss die Futtermenge zukünftig verringert werden. Restfutter sollte, genau wie Mulm und Pflanzenreste, mit einem speziellen Bodenreiniger aus dem Fachhandel regelmäßig abgesaugt werden, da sonst eine übermäßige Belastung des Wassers droht. Bei der Fütterung ist die beste Gelegenheit, die Fische zu beobachten. So kann schnell festgestellt werden, ob sie gesund sind und sich vertragen. - Allgemeine Pflegemaßnahmen: Ein etwa 20%iger Teilwasserwechsel einmal die Woche sorgt für eine Auffrischung, ohne das bestehende Gleichgewicht unnötig zu stören. Das Frischwasser sollte vor der Zugabe temperiert, aufbereitet und ggf. auf die Bedürfnisse (Härte, pH-Wert usw.) der jeweils gehaltenen Arten angepasst werden. Die Scheiben des Aquariums werden bei Bedarf gereinigt. Die Technik (Filter, Heizung etc.) muss regelmäßig auf ihre Funktionsfähigkeit hin kontrolliert werden. Der Filter wird so oft wie nötig (und spätestens wenn die Durchflussrate sinkt) schonend in einem Eimer mit etwas Aquarienwasser gereinigt. Eine Reinigung des Filtermaterials unter fließendem, heißem Wasser schädigt unnötig den Filterbakterienbestand. Kommt man um eine umfassendere Grundreinigung nicht herum, so sollte in jedem Fall ein Teil des alten Filtermaterials zum „Animpfen“ in den neu-bestückten Filter überführt werden. Nach dem Reinigen empfiehlt sich die Aktivierung mit geeigneten biologischen Produkten.
Weitere Fragen rund ums Aquarium beantworten Zoofachhändler, örtliche Aquarien-Vereine oder die Fachliteratur.
Stress schwächt die Abwehrkräfte. Dies gilt für Zierfische genau wie für den Menschen. Fische, die in passender Vergesellschaftung und Besatzdichte, in naturnah eingerichteten Becken bei angemessenen, gleichmäßigen Temperatur- und Wasserbedingungen leben und die hochwertiges, abwechslungsreiches Futter erhalten, erfahren weniger Stress als solche, deren Lebensbedingungen ungeeignet und stark schwankend sind. Sie werden daher deutlich seltener krank.
Um die Lebensbedingungen ständig optimal zu halten, sollten die wichtigsten Wasserwerte regelmäßig überprüft werden (z.B. pH, Ammoniak, Nitrit, Schwermetalle) und bei Bedarf reguliert werden. Eine vermeintliche Erkrankung hat sich schon häufig als Säuresturz oder Ammoniakvergiftung herausgestellt.
Die Zierfische sollten täglich – am besten während der Fütterung – auf Auffälligkeiten hinsichtlich ihres Aussehens oder Verhaltens beobachtet werden. Mögliche Anzeichen für Krankheiten sind u.a. angelegte Flossen, erhöhte Atemfrequenz, Schleimhauttrübungen, Flossenschäden, Appetitlosigkeit oder „Hängen“ an der Oberfläche.
Haben sich die Wasserbedingungen (Tests zu Hause oder von Fachleuten durchgeführt) als unauffällig erwiesen, sollte eine möglichst genaue Diagnose an den betroffenen Fischen durchgeführt werden. Einige Erkrankungen – wie die Weißpünktchenkrankheit – sind für gewöhnlich vergleichsweise einfach mit dem bloßen Auge erkennbar. Mit Hilfe geeigneter Fachliteratur (Diagnoseratgeber) kann dies häufig auch ein Neuling in der Aquaristik leisten. Innere Erkrankungen oder Krankheiten deren Ursache nur durch Probennahme am Tier sowie durch mikroskopische Untersuchungen zu ermitteln sind, sind hingegen eher ein Fall für spezialisierte Tierärzte, Fachkräfte aus dem Zoofachhandel, Züchter oder den örtliche Aquarienverein. Eine zuverlässige Diagnose ist die Grundlage für eine wirksame Behandlung.
Tipps:
- Tiere und Pflanzen stets aus zuverlässigen Quellen beziehen und die Neuzugänge grundsätzlich zunächst in einem Quarantänebecken beobachten.
- Stets für optimale Wasserbedingungen sorgen. Bei auffallendem Verhalten der Fische sofort alle wichtigen Werte prüfen und ggf. regulieren.
- Abwechslungsreich, hochwertig und vitaminreich füttern. Bei Stress kann die Zugabe geeigneter Spezial-Vitaminpräparate die Versorgung der Zierfische gezielt optimieren und so ihr Immunsystem zusätzlich stärken.
- Im Falle einer Erkrankung sofort eine genaue Diagnose stellen bzw. von einem Experten stellen lassen und unverzüglich die geeignete Behandlung einleiten. So werden unnötiges Leiden und eine weitere Ausbreitung der Krankheit im Aquarium verhindert.
Natürlich strahlende Farben, Gesundheit und Lebhaftigkeit sind die Kennzeichen dafür, dass Zierfische sich wohlfühlen. Dabei spielt die Ernährung eine wichtige Rolle.
Modernes Markenfutter aus dem Fachhandel ist auf die jeweiligen Bedürfnisse der Zierfischarten abgestimmt und belastet das Wasser nicht. Es besteht idealerweise aus hochwertigen Zutaten, die den Fischen die notwendige Vielfalt bieten und ihr natürliches Nahrungsspektrum abdecken. Ausgewogene Rezepturen beugen Mangelerscheinungen vor. Sie fördern die kräftige Entwicklung, stärken die Abwehrkräfte und die Farbausprägung der Fische.
Für besonders viel Abwechslung sollten kleine Packungen in verschiedenen Sorten gewählt werden. Angebrochene Dosen müssen trocken und dunkel gelagert werden. Trotzdem verlieren sie mit der Zeit an Frische und Vitaminen. Auch daher sind nicht zu große Packungen, die innerhalb weniger Monate aufgebraucht werden können, die bessere Wahl.
Diese Grundernährung aus Trockenfutter kann ggf. durch verschiedene Frost- oder Lebendfuttersorten und frische Komponenten (z.B. ungespritzte Gemüsestücke für Welse) ergänzt werden. Eine gewisse Vorsicht ist bei solchen Futtersorten angebracht, da das Wasser stärker als durch das Trockenfutter belastet werden kann und – bei ungewisser Herkunft – evtl. Krankheitserreger eingeschleppt werden können.
Die Aquarienbewohner in einem Gesellschaftsaquarium haben zum Teil grundlegend unterschiedliche Fressgewohnheiten und Ernährungsbedürfnisse. Da gibt es große und kleine Fische, Pflanzen- und Fleischfresser, Zierfische, die am Bodengrund, in der Wassermitte oder an der Oberfläche fressen. Außerdem gibt es Zierfische, die gefrostetes, gefriergetrocknetes oder Lebendfutter bevorzugen (Gewohnheit oder teilweise auch tatsächlicher Bedarf).
Um den jeweiligen Bedürfnissen gerecht zu werden, bieten die Markenhersteller von Zierfischnahrung verschiedenste Futtersorten an. Nicht nur bei den unterschiedlichen Inhaltsstoffen zeigt sich die Vielfalt, auch bei der Größe, der Form, der Konsistenz und den Schwimmeigenschaften. So gibt es im Fachhandel z.B. Futterflocken mit einem hohen Pflanzenanteil, die sich für vorwiegend herbivor lebende Fische wie Guppys besonders gut eignen. Farbfutter sind ein weiteres Beispiel für Spezialfuttersorten. Hochwertige Produkte enthalten wertvolle natürliche Pigmente, die die Farbausprägung der Fische optimieren.
Um das Fressen in den bevorzugten Wasserschichten zu ermöglichen, stehen Futterformen zur Verfügung, die sich insbesondere in ihrem Schwimmverhalten unterscheiden. Für Oberflächenfresser eignen sich vor allem Flocken und schwimmende Granulate. Fische, die sich vorwiegend in den mittleren Wasserschichten aufhalten, wie viele Buntbarsche, Salmler und Barben, bevorzugen langsam sinkende Granulate und Hafttabletten, während Bodenfische am besten mit sinkenden Futtertabletten oder lange im Wasser stabil bleibenden Chips gefüttert werden.
Für Jungfische bietet der Fachhandel spezielles, oft mikrofeines Aufzuchtfutter an, das auch schon die noch sehr kleinen Jungen der Eier legenden Arten direkt nach dem Schlüpfen aufnehmen können.
Das breite Sortiment der modernen Zierfischfertigfutter ermöglicht so eine anwenderfreundliche und dabei naturnahe, gesunde Ernährung für die verschiedensten Zierfischarten und ihre Entwicklungsstadien.
Zierfische werden ein- bis zweimal pro Tag sparsam gefüttert. (Jungfische auch bis zu sechsmal täglich.) Wichtig ist hierbei darauf zu achten, dass die Fische nicht überfüttert werden. Zu viel Futter kann der Gesundheit der Aquarienbewohner eher schaden als nützen. In der Regel steht ihnen in der freien Natur weniger Futter zur Verfügung als im Aquarium. Zudem haben sie dort wesentlich mehr Gelegenheit und Notwendigkeit, sich zu bewegen. Hinzu kommt, dass nicht aufgefressenes Futter im Aquarium schnell verdirbt und dadurch das Wasser belastet. Krankheit und Algenwachstum kann die Folge sein.
Als Alternative zum Selberfüttern oder während des Urlaubs bietet der Fachhandel sogenannte Futterautomaten an. Diese können so eingestellt werden, dass die Fische täglich eine immer gleiche, abgestimmte Futtermenge bekommen. Zur Befüllung ist insbesondere ein vielseitiges, eher feines Granulatfutter geeignet.