Erziehung und Verhalten
Kaninchen leben in der Natur in Großfamilien und verständigen sich daher untereinander hauptsächlich durch Körpersprache. Aber sie „sprechen“ auch zum Menschen. Jeder, der mit einem Zwergkaninchen zusammenlebt, kann durch Beobachtung die Kaninchen-Sprache erlernen.
Hier einige Beispiele:
- Seine Grundbedürfnisse kann ein Kaninchen sehr deutlich signalisieren: Wird der Futternapf hin und her geschoben, hat es z.B. Hunger.
- Wenn sich ein Zwergkaninchen wohl und sicher fühlt, legt es sich auf die Seite und bleibt entspannt liegen.
- Aufmerksamkeit und Neugierde werden durch Aufrechtsitzen und erwartungsvolles Ohren-Spitzen angezeigt.
- Aufregung zeigt sich durch schnelleres Atmen und noch schnelleren Herzschlag als ohnehin üblich.
- Ängstliche Tiere drücken sich in eine Ecke, mutige Tiere machen Männchen und halten Ausschau.
- Trommelt ein Kaninchen mit den Hinterläufen auf den Boden, hat es Angst, warnt seine Artgenossen vor Gefahren oder ist beunruhigt, z. B. wenn es in eine Transportbox gesetzt werden soll. Dann helfen am besten behutsames Streicheln und beruhigendes Einreden auf das kleine Tier.
- Sein Zutrauen zeigt ein Zwergkaninchen, indem es die Hand „seines“ Menschen leckt. Läuft es vor ihm hin und her und macht gar noch Luftsprünge, möchte es spielen und beschäftigt werden.
Kaninchen kommunizieren also meist ganz leise untereinander und mit „ihren“ Menschen -? nur wenn sie Angst haben oder verärgert sind, geben sie schon mal ein Fiepen oder Fauchen von sich.
Zwergkaninchen dürfen auf keinen Fall an ihren Ohren hochgehoben werden. Es gibt zwei Möglichkeiten, das Tier sicher aufzunehmen. Man umgreift die Brust des Tieres und setzt es sich in die Armbeuge oder an den Körper. Die Beine sollten dabei nur kurz in der Luft hängen, denn dies verunsichert das Tier. Geübte Kaninchenhalter können ein Tier auch mit einer Hand am Nackenfell hochheben. Dies wird jedoch nur zum kurzen Anheben gemacht und nicht zum längeren Tragen und auch hierbei muss mit der anderen Hand unterm Hinterteil oder am Bauch gestützt werden.
Grundsätzlich ist es wichtig, dem Tier einen sicheren Halt zu geben, damit es sich sicher fühlt und nicht herunterfällt und sich verletzt.
Kaninchen lassen sich gut erziehen und werden oft stubenrein – Hilfsmittel: ein wenig Geduld und ein paar Leckerlis. Wichtig ist, dass das Kaninchen während des Freilaufs zwei Toiletten ansteuern kann: eine im Käfig und eine im Zimmer, hier eignet sich am besten eine Katzentoilette. Neben frischer Einstreu (bitte kein Katzenstreu!) sollte darin auch etwas benutze Einstreu aus der Toilettenecke des Stalls liegen, damit der Hoppler weiß, wo er sein Geschäft machen soll.
Macht das Langohr an die falsche Stelle, sollte es gemeinsam mit seinen „Hinterlassenschaften“ in seine Toilette gesetzt werden. Viel Lob und Streicheleinheiten und natürlich ein Leckerli gibt es, wenn das Kaninchen gleich die Toilette aufsucht.
Mit klaren Kommandos kann das Kaninchen auch davon abgehalten werden, Möbel oder Teppiche anzuknabbern: Wird der Mümmelmann dabei auf frischer Tat ertappt, sollte am besten sofort in die Hände geklatscht und laut und deutlich „Aus“ oder „Nein“ gesagt werden. Dieses Kommando wird es bald verstehen. Um allen Gefahren vorzubeugen, sollten Strom- und Telefonkabel grundsätzlich nicht frei zugänglich sein.