Wissenswertes zu Heimtiernahrung
Häufig gestellte Fragen zu Hunde- und Katzenfutter
Nein, die Rohmaterialien tierischer Herkunft stammen ausschließlich von Tieren, die für den menschlichen Verzehr geschlachtet wurden. Dies bedeutet, dass die Materialien wie Lungen, Nieren und Leber von gesunden Tieren stammen, die für den menschlichen Verzehr als tauglich beurteilt wurden. Das hat mehrere Vorteile: Zum einen ist die Verwendung dieser Materialien in Tiernahrung notwendig und sinnvoll, um den Nährstoffbedarf des Tieres, insbesondere an hochwertigem Protein (also essenziellen Aminosäuren) zu decken. Zum anderen wird im Sinne eines nachhaltigen Umgangs mit Ressourcen sichergestellt, dass Schlachttiere umfassend verwertet und keine für die menschliche Ernährung unüblichen, aber ebenso wertvollen Teile vernichtet werden.
Hartnäckig hält sich das Gerücht, Hundefutter enthalte neben Schlachtnebenprodukten wie Lunge oder Leber auch Abfälle wie Borsten und Haare. Stiftung Warentest prüft diese Behauptung regelmäßig und konstatiert anlässlich des Hundefutter-Tests in Heft 6-2016: „Wir fanden bisher dafür keine Beweise, auch dieses Mal nicht.“ Tatsächlich werden in Fertignahrung nur Zutaten verwendet, die Nährwert, Sicherheit und Genuss für das Tier bieten. Ebenso deutlich fiel das Urteil der Stiftung Warentest nach ihrem Katzenfutter-Test in der Ausgabe 5-2017 aus: „Auch Häute, Felle, Hörner, Hufe oder Borsten gesunder Schlachttiere dürfen laut EU-Recht ins Tierfutter wandern. Das möchten aber die wenigsten Besitzer ihrer Katze vorsetzen. Wir untersuchten daher die Futter auf solche unerwünschten Bestandteile. Kein Produkt war auffällig – weder unter dem Mikroskop noch durch schlecht verdauliches Eiweiß, was auch ein Hinweis auf Borsten und Co wäre.“
Bei Schimmelpilzen, die Lebensmittel und Futtermittel befallen können, wurden gesetzliche Höchstgehalte oder Orientierungswerte festgelegt, um die Gesundheit der Tiere sicherzustellen. Die Einhaltung dieser Werte wird in Kontrollen durch die Firmen sowie die Behörden überwacht. Dank einer guten Qualität der Rohstoffe, der richtigen Auswahl der Zusatzstoffe und einem sicheren Produktionsprozess können die Hersteller eine Belastung der Futtermittel mit Schimmelpilzen ausschließen.
Nein, denn Zusatzstoffe gehören zu den am besten untersuchten Lebens- und Futtermittelzutaten und ihren Einsatz hat die EU grundsätzlich an zwei Bedingungen geknüpft:
- Der Nachweis der gesundheitlichen Unbedenklichkeit: Die Menge, die ein Tier ohne negative Wirkungen ein Leben lang zu sich nehmen kann, ist festgelegt. Aus Sicherheitsgründen wird diese Menge bei der Festlegung des oberen Grenzwertes noch einmal deutlich reduziert.
- Der Nachweis der technologischen Notwendigkeit (z.B. um das Ausbleichen durch den Herstellungsprozess auszugleichen).
Die Hersteller orientieren sich bei der Gestaltung ihrer Rezepturen an allgemein anerkannten Ernährungsrichtlinien, die die vorliegenden wissenschaftlichen Erkenntnisse zum Ernährungsbedarf zusammenfassen (FEDIAF Guidelines, NRC, AAFCO). Auf dieser Basis werden Futtermitteln die ernährungsphysiologisch optimalen Mengen an Vitaminen und Mineralstoffen zugesetzt, um Mangelerscheinung und Überversorgung vorzubeugen. Das kann notwendig sein, weil bei der Futterherstellung und Lagerung lebensnotwendige Stoffe verloren gehen können. Ein Großteil der Substanzen ist aber natürlichen Ursprungs und über die verwendeten Ausgangserzeugnisse in das Produkt gelangt.
Wenn überhaupt, dann enthalten Alleinfuttermittel für Hunde und Katzen Zucker nur in unerheblichen Mengen. Diese gelten als unbedenklich und sind durch Vorschriften geregelt. Anders als beim Menschen steht Zucker bei Hunden und Katzen nicht im Zusammenhang mit gesundheitlichen Risiken wie Karies oder Diabetes. Im Fall von Zahn- bzw. Maulhöhlenerkrankungen bei Hunden und Katzen handelt es sich meistens um Zahnfleischerkrankungen, die nicht mit Zuckerkonsum zusammenhängen. Karies kommt bei Hunden nur sehr selten vor und tritt bei Katzen aufgrund einer anderen biologischen Struktur in der Maulhöhle nicht auf. Was die Gefahr von Diabetes angeht, so sind die größten Risikofaktoren bei Heimtieren die genetische Disposition, das Alter und Fettleibigkeit.
Nein, die Akzeptanz eines Futters hängt vielmehr von der Auswahl der Rohmaterialien, ihrer Zusammenstellung und Zubereitung sowie von der Gewohnheit des Tieres ab. Künstliche Aromastoffe, die das Tier süchtig machen, gibt es nicht. Das bestätigt auch die Stiftung Warentest in ihrem Katzenfutter-Test in Heft 3-2014: „Dass die Tiere beharrlich ihr Lieblingsfutter fordern, hat nichts mit geheimen Zusätzen zu tun. (…) Die Befürchtung, Katzenfutter könnte geheime Präparate enthalten, ist unbegründet.“, schreiben die Verbraucherschützer.
Nein, es werden keine Zutaten nur verwendet, um den Produkten Masse zu verleihen. Alle Zutaten bieten entweder Nährwert, Sicherheit, Genuss oder Zufriedenheit – anders wäre es auch nicht möglich, verdauliche Produkte mit hochwertigen Inhaltsstoffen und ernährungsphysiologischer Balance herzustellen. Ballaststoffe können zwar nicht verdaut werden, haben aber eine wichtige ernährungsphysiologische Funktion, indem sie einen gesunden Verdauungstrakt fördern.
Experten wie die Stiftung Warentest und Tierärzte geben zu bedenken, dass die optimale Zusammenstellung von Selbstgekochtem in Bezug auf Nährstoffe schwierig ist. Industriell hergestellte Hunde- und Katzenfutter werden hingegen engmaschig auf Sicherheit und ernährungsphysiologische Ausgewogenheit kontrolliert. So enthalten sie das richtige Maß an Energie und Nährstoffen, das das Tier in der jeweiligen Lebensphase benötigt, und garantieren eine gute Verdaulichkeit. Die Fütterungsempfehlungen unterstützen den Tierhalter zusätzlich dabei, Übergewicht bei Hund oder Katze zu vermeiden.