Tricktraining: Wenn Mäuse Fußball spielen

Mäuse, die Basketbälle in Körbe werfen, Schiffe versenken spielen oder einen Fußball im Tor versenken können – gibt‘s nicht? Von wegen! Ob Farb- oder Rennmäuse, die kleinen Nager sind neugierige und smarte Tiere, die schnell lernen und beschäftigt werden wollen. Mit etwas Geduld und Training können Halter ihren Tieren verschiedene Tricks beibringen. Das hält nicht nur die grauen Zellen der Mäuse fit, sondern macht Spaß und stärkt gleichzeitig die Mensch-Tier-Beziehung.

Mit einfachen Tricks starten
Beim Tricktraining sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Es gibt sogar Mäuse, die apportieren können. „Das ist allerdings schon etwas für Fortgeschrittene“, sagt Dr. Anja Steinkamp, Kleintierexpertin und Autorin von Ratgeberbüchern zum Thema Mäuse. „Anfangs sollte man sich auf den Tausch konzentrieren, das heißt das Tier legt etwas ab und bekommt eine Belohnung dafür“, rät die Expertin. Klappt das, bauen Halter dies nach und nach aus. „Typische Tricks, die man zu Beginn recht gut beibringen kann, sind zum Beispiel das Drücken oder Berühren von Knöpfen oder so genannten Targets, also Stäbe mit einer farbigen Kugel, oder das Durchlaufen eines Parcours mit kleinen Hindernissen“, erklärt Dr. Steinkamp. Klappt das, steht weiteren anspruchsvolleren Tricks nichts im Weg.

Egal, wie smart die kleinen Nager sind: Übung macht den Meister. „Tricktraining ist etwas für Tierfreunde mit viel Geduld. Man muss immer wieder probieren und trainieren“, sagt die Expertin und mahnt, die Tiere nicht zu überfordern. „Nach wenigen Minuten, anfangs nur zwei oder drei, brauchen die Tiere eine Pause. Idealerweise beendet man eine Trainingseinheit immer mit einem Erfolg, also immer dann aufhören, wenn es am schönsten ist.“ Belohnungen in Form von Leckerlies sind dabei gute Trainingshilfen.

Das Tricktraining ist eine gute Gelegenheit, die eigenen Nager näher kennenzulernen: Ist die eine Maus besonders mutig, braucht die andere eher Zuspruch oder gibt es ein Mäuse-Duo, das nur zusammen trainieren mag? „Die Trainingseinheiten sollten aber zumindest anfangs einzeln durchgeführt werden“, gibt die Expertin den Tipp auf den Weg. „Gemeinsam können sich die Tiere ablenken und es gibt Eifersucht um die Belohnungen. Klappt ein Trick schon gut, dann können andere Tiere dazu kommen.“

„Mäuse sind sehr clever und können schnell lernen“, sagt Dr. Steinkamp. „Es liegt in ihrer Natur, dass sie schnell lernen müssen.“ Denn die wild lebenden Verwandten müssen sich täglich neue Problemlösungsstrategien einfallen lassen. „Da es in der Heimtierhaltung aber wesentlich weniger Herausforderungen zu meistern gibt als in der Natur, ist das Tricktraining eine tolle Ergänzung zu ausreichenden Bewegungsmöglichkeiten und dem Kontakt zu Artgenossen“, so die Expertin. IVH