Vorurteile beim Katzenfell: Menschen schließen von der Farbe auf den Charakter

Eine schwarze Katze, die den Weg kreuzt, bringt Unglück. Ein alter Aberglaube, der mit der Realität nichts zu tun hat? Von wegen. Auch heute noch haben viele Menschen Vorurteile aufgrund von Äußerlichkeiten und verbinden die Fellfarbe eines Tieres mit bestimmten Eigenschaften. Das ist das Resultat einer wissenschaftlichen Untersuchung am Psychologischen Institut der University of California, USA.

Die Forscher baten 189 Personen in einer anonymen Online-Umfrage um eine Einschätzung zum Wesen von fünf Katzen. Die Teilnehmer sahen sich Fotos von Katzen mit unterschiedlichen Fellfarben an und sollten ihnen bestimmte Eigenschaften zuordnen: ruhig, freundlich, tolerant, aktiv, gelehrig, keck, distanziert, ängstlich, stur und ungeduldig.

Dabei zeigte sich, dass die Teilnehmer die Katzen ähnlich einschätzten. Von der roten Katze erwarteten die meisten Befragten einen freundlichen Charakter. Dem zweifarbigen Tier wurde eher Ungeduld unterstellt. Das dreifarbige sowie das weiße Tier hielten die meisten Teilnehmer der Untersuchung für distanziert. Die weiße Katze wurde zudem als zurückhaltender und ruhiger als die anderen eingeschätzt.

Für die Wissenschaftler ist das ein Hinweis, dass sich Menschen nach wie vor von der äußerlichen Erscheinung eines Tieres beeindrucken lassen. Zugegeben hat das aber keiner: „Die Studienteilnehmer haben zwar angegeben, dass sie bei der Wahl einer Katze mehr auf die Persönlichkeit als die Fellfarbe achten würden“, sagt der Psychologe und Studienleiter Mikel M. Delgado. „Wir sehen die Studienergebnisse aber als Hinweis, dass die Farbe die Wahrnehmung des Charakters beeinflusst.“ Dabei sei jede Katze natürlich ein Individuum, fügt der Forscher hinzu. IVH