Katzen chippen: Warum eine Registrierung sinnvoll ist

Aus dem Haus, ab durch den Garten – und weg: Wie viele von den über 15 Millionen Katzen in Deutschland jährlich entlaufen, ist nicht bekannt. Die Kennzeichnung und Registrierung erhöhen aber die Chance erheblich, dass aufgefundene Katzen den Weg zurück zu ihrem Zuhause finden. Das umzusetzen ist einfach.

Das Prinzip: Die Katze bekommt einen Mikrochip mit einer individuellen Nummer implantiert. Wenn das Tier aufgefunden wird, kann ein Tierarzt oder ein Tierheim mit einem speziellen Gerät die Nummer auslesen. Auch die Polizei verfügt in der Regel über solche Tierchip-Lesegeräte. Jeder Zahlenkombination auf einem Chip sind in einem der Haustierregister die Kontaktdaten der Halter zugeordnet. So können Tier und Halter schnell wieder vereint werden.

Das System besteht somit aus zwei Teilen: Zum einen aus dem Chippen, also dem Implantieren eines Mikrochips beim Tierarzt, zum anderen aus der Anmeldung in einem der entsprechenden Register. Die bekanntesten in Deutschland sind TASSO, FINDEFIX und ifta – das Internationale Zentrale Tierregister. Eine Übersicht findet sich auf der international vernetzten Datenbank www.petmaxx.com.

Gerade bei Freigängerkatzen bietet sich das Chippen an. Hester Pommerening vom Deutschen Tierschutzbund, der mit FINDEFIX eines der größten Haustierregister betreibt, macht aber auch den Sinn von so gekennzeichneten Wohnungskatzen deutlich: „Es braucht oft nur einen unachtsamen Moment und eine offene Wohnungstür oder eine Schrecksekunde: Eine Katze ist schneller verschwunden, als man meint.“ Vor allem bei jungen Tieren gebe es ein besonderes Risiko, weil diese sich mitunter noch nicht in ihrer Umgebung auskennen und möglicherweise allein nicht wieder zurückfinden.

Wann sollte eine Katze gechippt werden?

Theoretisch ist eine Kennzeichnung schon mit der ersten Impfung des Kätzchens in einem Alter von etwa acht Wochen möglich. Es kann aber auch beispielsweise bei den Folgeimpfungen gemacht werden oder wenn die Kastration ansteht. Da das Wachstum der Katze die Position des Mikrochips vereinzelt noch etwas beeinflussen kann, passt dieser vergleichsweise späte Zeitpunkt gut. Definitiv sollte der Chip aber vor dem Freigang implantiert sein. Zudem sind eine entsprechende Kennzeichnung und Registrierung für Reisen mit der Katze innerhalb der EU verpflichtend.

Wie funktioniert das Chippen?

„Der Mikrochip ist etwa so groß wie ein Reiskorn und wird mithilfe einer Spritze in die Haut injiziert. Der Vorgang ist vergleichbar mit dem bei einer Impfung. In der Regel wandern die Transponder nicht, da sie in der Hautschicht verwachsen“, erklärt Pommerening. Auf dem Chip ist ausschließlich eine einzigartige 15-stellige Nummer gespeichert, die dann im Haustierregister mit weiteren Daten des Tieres und des Halters verknüpft wird. „Auf dem Mikrochip selbst sind keine Adress- und Tierdaten gespeichert. Die müssen im Haustierregister auf dem aktuellen Stand gehalten werden. Wer etwa umzieht oder eine neue Telefonnummer bekommt, sollte seine Daten unbedingt entsprechend aktualisieren“, so die Expertin.

Was kostet es, meine Katze zu kennzeichnen und zu registrieren?

Die Registrierung in einem der zahlreichen Haustierregister selbst ist bei den großen Anbietern wie FINDEFIX oder TASSO kostenlos. Lediglich für den einmaligen Termin beim Tierarzt sowie den Mikrochip selbst ist mit Kosten von zusammen etwa 40 bis 60 Euro zu rechnen. Manche Tierarztpraxen übernehmen nach Absprache auch gleich die Aufnahme in ein Haustierregister: Das sollten Halter entsprechend abklären.

Tierheime kümmern sich in der Regel darum, dass alle ihre Tiere gechippt sind. Ist die Katze entsprechend schon beim Kauf oder bei der Übernahme aus einem Tierheim gekennzeichnet, müssen Halter sich nur noch um die Registrierung kümmern und die hinterlegten Daten aktuell halten. Meistens übernehmen Tierheime jedoch auch die Registrierung für die neuen Halter und informieren diese darüber.

Welche Alternativen gibt es?

Eine andere Möglichkeit zur Registrierung bietet eine Tätowierung im Ohr der Katze. Diese wird bei Auslandsreisen allerdings nicht immer anerkannt. Außerdem kann sie verblassen oder Haare können über die Tätowierung wachsen.

Wie sind die verschiedenen Heimtierregister vernetzt?

Die Registrierung bei einem Register reicht aus. Hester Pommerening sagt dazu: „Ist ein Fundtier nicht bei FINDEFIX registriert, können wir über die Meta-Suchmaschine www.petmaxx.com herausfinden, ob das Tier in einem von über 30 anderen Registern weltweit gelistet ist.“ Die Daten aus den anderen Registern lassen sich dann zwar nicht direkt einsehen. Aber sie sind eindeutig zuzuordnen, sodass die Halter bald kontaktiert werden können.

Fazit

Das Chippen und Registrieren von Katzen sind wichtige Schritte, um die Sicherheit und das Wohlbefinden unserer geliebten Heimtiere zu gewährleisten. Tiere und Halter finden damit schnell wieder zueinander. Zudem werden die Tierheime entlastet, wenn sie die aufgefundenen Tiere umgehend wieder an ihre Besitzer zurückgeben können. IVH