Klare Sicht und gute Wasserwerte: Filter im Aquarium

Das bunte Treiben im Aquarium lässt sich am besten beobachten, wenn das Wasser klar ist. Denn so kommen Pflanzen, Fische und Co. besonders gut zur Geltung. Unverzichtbar für den vollen Durchblick hinter der Scheibe ist ein Filter, der zudem sogenannten Nutzbakterien Platz und Nahrung bietet. Bei der Auswahl und Reinigung dieses technischen Hilfsmittels gilt es ein paar Dinge zu beachten.

„Aquarienfilter haben zwei Aufgaben: die mechanische und die biologische Filterung“, sagt Fischexperte und Sachbuchautor Harro Hieronimus. „Bei der mechanischen Filterung werden Trübstoffe wie abgestorbene Pflanzenteile und Futterreste aus dem Wasser entfernt. Dank der biologischen Filterung bekommen gute Bakterien Platz, um zu gedeihen und ihre Arbeit zu verrichten. Dazu gehört unter anderem der Abbau von giftigem Ammonium beziehungsweise Ammoniak und Nitrit zu ungiftigem Nitrat.“ Entsprechend sorgt der Filter nicht nur für klares Wasser, sondern ist auch wichtig für das biologische Gleichgewicht im Aquarium.

Innen oder außen? Den passenden Filter wählen

Es gibt Innen- und Außenfilter. Welche Variante sich für die heimische Unterwasserwelt am besten eignet, richtet sich in erster Linie nach deren Größe und dem Besatz. „Bei größeren Aquarien und dichtem Besatz kommen eher Außenfilter infrage, da sie mehr Platz für geeignete Filtermedien bieten“, so Hieronimus. „Die Grenze liegt in der Regel bei 100 bis 150 Litern. Dünn besetzte größere Aquarien können aber auch mit einem Innenfilter auskommen.“ Grundsätzlich gilt: je größer die Fläche für die Nutzbakterien, desto stärker die biologische Reinigungskraft und desto besser die Bedingungen für die Fische. Filter sollten daher neben einem Grobfilter auch mehrere Filtermedien mit großer Oberfläche enthalten.

Eine effektive Alternative für größere Aquarien ist laut Hieronimus der sogenannte Hamburger Mattenfilter. Der besteht aus einer großen, meist blauen Schaumstoffmatte und kann mit Luft aus einer Membranpumpe betrieben werden. Bei Fragen rund um die richtige Filtertechnik helfen der Fachhandel oder örtliche Aquarienvereine gern weiter. Eine entsprechende Übersicht finden Interessierte auf der Website des Verbands Deutscher Vereine für Aquarien- und Terrarienkunde (VDA) e.V. unter https://vda-online.de/Vereine/.

Bloß nicht zu sauber! Aquarienfilter richtig reinigen

Um die Nutzbakterien zu schonen, sollte der Aquarienfilter erst dann gereinigt werden, wenn die Leistung nachlässt oder das Wasser nicht mehr richtig durchfließen kann. „Gute Filter haben Standzeiten von bis zu mehreren Monaten“, erläutert der Aquarientechnik-Experte. „Lässt die Leistung schon nach wenigen Wochen nach, ist das Aquarium entweder überbesetzt, es wird zu viel gefüttert oder der Filter ist schlichtweg zu klein für das gepflegte Aquarium.“

Für die Reinigung werden Außenfilter zunächst vom Netz genommen, vom Wasserkreislauf abgekoppelt und Innenfilter aus dem Aquarium genommen. Dann werden die Filtermedien entnommen und vorsichtig ausgespült – am besten in warmem Leitungswasser, denn das sind die guten Bakterien gewohnt. Um deren Bestand so wenig wie möglich zu mindern, gibt es noch ein paar weitere Reinigungstipps:

  • Nicht zu gründlich reinigen. Der grobe Dreck muss raus, aber die Filtermedien sollten nicht zu gut gespült werden, damit genug Bakterien erhalten bleiben.
  • Hat man den Filter gereinigt, sollte das Aquarium mindestens eine Woche laufen, bevor man den Bodengrund absaugt.
  • Filterreinigung und Wasserwechsel niemals am selben Tag durchführen. Das wären zu viele Veränderungen gleichzeitig für das empfindliche Gleichgewicht im Aquarium.

Ist das Aquarium mit passender Filtertechnik ausgestattet und wird diese mit Rücksicht auf die Nutzbakterien gepflegt, werden Freunde der Unterwasserwelt mit guten Wasserwerten und einem freien Blick auf ihre schwimmenden Schützlinge belohnt. IVH