FEDIAF definiert Schwerpunktthemen für 2019

Als Dachverband der europäischen Heimtiernahrungsindustrie arbeitet die FEDIAF regelmäßig mit Behörden, Gesetzgebern und Wissenschaftlern zusammen, um die Industrie dabei zu unterstützen, sicheres und nahrhaftes Futter für die in 80 Millionen europäischen Haushalten lebenden Heimtiere bereitzustellen. Die FEDIAF-Präsidentin, Mechthild Exner-Herforth, erklärt Nachhaltigkeit, Selbstregulierung, freien Handel und transparente Informationen im Jahr 2019 zu den Schwerpunktthemen des Verbandes.

Mechthild Exner-Herforth ist derzeit Präsidentin der FEDIAF und Vice President of Corporate Affairs bei Mars Petcare Europe.

Die FEDIAF ist der Dachverband der europäischen Heimtiernahrungsindustrie, der 15 Heimtierfutterverbände aus 18 europäischen Ländern vertritt. Die amtierende Präsidentin Mechthild Exner-Herforth, Vice President Corporate Affairs bei Mars Petcare Europe, benennt vier Kernbereiche, auf die sich FEDIAF 2019 besonders fokussiert:

Nachhaltigkeit wird zum zentralen Erfolgsfaktor für die Tiernahrungsindustrie

„Umweltaspekte sind für die FEDIAF und ihre Mitglieder sehr wichtig“, sagt Exner-Herforth. „Wir sind uns bewusst, dass Tierhalter ihre Haustiere auf eine Weise füttern wollen, die die Umwelt respektiert. Nachhaltige Rohstoffe, eine umweltfreundliche Produktion sowie recycelbare Verpackungsmaterialien spielen eine wichtige Rolle, damit die Heimtiernahrungsindustrie langfristig nachhaltig produzieren kann.“

Nach Einschätzung Exner-Herforths werden die Herausforderungen im Bereich Umwelt weiter zunehmen: „Da wären die New Plastics Economy (Plastik-Kreislaufwirtschaft), die Nachfrage nach zusätzlichen Proteinquellen, die Wasserknappheit sowie die Kennzeichnung mit Umweltlabeln, um nur einige zu nennen. Wir als Vertreter der Heimtiernahrungsindustrie müssen zu diesen Fragen Stellung beziehen und gemeinsam Lösungen entwickeln. In diesem Jahr gründen wir in der FEDIAF eine Task-Force für Nachhaltigkeit, um unsere Agenda zu schärfen.“

Um die Mitglieder in Europa auf diese Herausforderungen vorzubereiten, veranstaltet die FEDIAF eine Reihe von Webinaren zum ökologischen Fußabdruck von Produkten und wie Hersteller diese Informationen an Tierhalter kommunizieren können. „Es ist wichtig, dass unsere Mitglieder auf alle Änderungen der Umweltpolitik vorbereitet sind, aber auch, dass die Verbraucher fundierte Entscheidungen über die Produktauswahl unter Berücksichtigung von Umweltaspekten treffen können“, sagt Exner-Herforth.

Harmonisierte Selbstregulierung in Europa als Schlüsselstrategie

Eine der zentralen Aufgaben der FEDIAF besteht darin, sicherzustellen, dass die Gesetzgebung für die Heimtierfuttermittelbranche angemessen ist und Rechtsvorschriften aus dem größeren Nutztiersektor nicht einfach auf den Heimtierbereich übertragen werden. Zur Umsetzung der bestehenden Rechtsvorschriften wurden Kodizes entwickelt, um sogenannte Best-Practice-Modelle zu fördern und europaweit gleiche Wettbewerbsbedingungen zu schaffen.

„Ein spannendes Angebot an unsere Mitglieder werden in diesem Jahr die E-Learning-Programme zum ‚FEDIAF Code of Good Labelling Practice‘ und zum ‚FEDIAF Guide to Good Practice for the Manufacturing of Safe Pet Foods‘ sein“, sagt Exner-Herforth. „Unsere Kodizes helfen den Mitgliedern, die gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen und Heimtiernahrung herzustellen, die den Bedürfnissen der Heimtiere und ihrer Halter in Bezug auf ernährungsphysiologische Ausgewogenheit, Sicherheit und Genuss in vollem Umfang entspricht.“

Freier Handel ist für die europäische Industrie unerlässlich

Seit mehr als einem halben Jahrhundert ist der freie Handel nach vereinbarten Regeln ein entscheidender Faktor für den globalen Wohlstand. Er hat dazu beigetragen, Millionen Menschen zu besseren Lebensbedingungen zu verhelfen und neue Möglichkeiten für Hersteller, Arbeitnehmer, Landwirte und Verbraucher zu schaffen. Die Zunahme des Handels hat zu mehr Arbeitsplätzen und einer größeren Auswahl für die Verbraucher im In- und Ausland geführt. Sie hat zur Entwicklung nachhaltiger grenzüberschreitender Lieferketten geführt, die Unternehmen und Länder zu gemeinsamen Erfolgen zusammenführen, wodurch Konflikte abgebaut und kooperative Beziehungen zwischen Nationen gefördert werden.

„Es ist schwer vorherzusagen, wie der Brexit den Markt beeinflussen wird, da bisher noch nicht feststeht, unter welchen Bedingungen Großbritannien und Europa künftig zusammenarbeiten werden. Aber die FEDIAF setzt sich für den freien Warenverkehr von Heimtiernahrung zwischen Großbritannien und Europa unabhängig vom Ergebnis der Brexit-Verhandlungen ein“, sagt Exner-Herforth.

„Darüber hinaus arbeiten wir daran, weitere Hindernisse beim Handel mit Heimtiernahrung abzubauen, indem wir mit der OIE (Weltorganisation für Tiergesundheit) an der Festlegung von Standards für sichere Produkte kooperieren, die international frei gehandelt werden dürfen. Gleichzeitig nimmt der internationale Handel über das Internet weiter zu. Wir stehen vor der Herausforderung, den Verbraucher vor Produkten minderwertiger Qualität zu schützen. Es besteht dringender Bedarf an einem Kontrollmechanismus, insbesondere für Produkte aus Nicht-EU-Ländern, die oft nicht den europäischen Vorschriften und Normen entsprechen.“

Informationen über Heimtiernahrung schaffen Transparenz und Vertrauen

„Um darauf antworten zu können, was die Menschen über die Heimtiernahrungsindustrie sagen, wie wir wahrgenommen werden und das Vertrauen der Verbraucher aufzubauen, bedarf es eines konsequenten Reputationsmanagements innerhalb der Heimtiernahrungsindustrie, bei unseren externen Partnern sowie der Öffentlichkeit“, erklärt Exner-Herforth.

Ziel der FEDIAF ist es, eine positive Wahrnehmung der Heimtiernahrungsbranche in der Gesellschaft zu erreichen. „Wir müssen aktiv sein, um sicherzustellen, dass die öffentliche Meinung im Einklang mit unseren Zielen steht“, sagt Exner-Herforth. Diese Ziele sind:

  • Aufbau und Aufrechterhaltung des Vertrauens in die Herstellung von Heimtiernahrung
  • Schaffung eines positiven Images der Branche, das auf Fakten, Wissenschaft und Expertise basiert
  • Einsatz für einen verantwortungsvollen Umgang mit Haustieren, aber auch für einen breiteren Tierschutz

„Eine gute Kommunikation ist für jedes Unternehmen unerlässlich“, sagt Exner-Herforth. „Sie ist der Schlüssel zum Aufbau von Beziehungen und zur Verbreitung von Wissen und Informationen. Regelmäßige Kommunikation nach innen und außen schafft Transparenz und hilft, Vertrauen aufzubauen. Es ist unsere Aufgabe, unser Profil und unseren Ruf als vertrauens-würdige Stimme der europäischen Heimtiernahrungsindustrie zu stärken.“