Aufatmen für Katzenfreunde: Die Anti-Kratz-Strategie

Katzen wetzen ihre Krallen mit Wonne. Leider nur zu oft an der Wohnungseinrichtung. Erziehung hilft nur bedingt.

Mädchen spielt mit Katzen

„Besser, man betrachtet die Sache mal vom Standpunkt der Katze“, sagt die Katzenbuchautorin Brigitte Eilert-Overbeck. „Krallenwetzen ist fest im natürlichen Verhalten verankert, weil es für die Katze so wichtig ist. Trotzdem muss sich kein Katzenfreund widerstandslos die Einrichtung zerkratzen lassen.“

Das Kratzen ist Gymnastik, „Waffenpflege“ und vor allem Reviermarkierung. Sichtbare Kratzspuren und für Menschen nicht wahrnehmbare Geruchsstoffe aus den Duftdrüsen in den Pfoten signalisieren möglichen Rivalen: „Hier bin ich Herr im Haus.“

Wichtigster Punkt der Anti-Kratzer-Strategie: Alternativen anbieten und sie so attraktiv wie möglich machen. Dazu gehört ein Kratzbaum, am liebsten deckenhoch und mit Plattformen, von denen aus sich das heimische Revier gut überblicken lässt.

Katzen melden ihren Revieranspruch gern auf dem Weg vom Schlaf- zum Futterplatz oder auch zum „Örtchen“ an. Wetzgelegenheiten auf den jeweiligen Strecken, z.B. fest installierte Kratzbretter mit Sisalbespannung, nehmen sie deshalb gern unter die Krallen – das entlastet die Einrichtung.

Bereits vorhandene Kratzspuren an Möbeln und Polstern sollten erst einmal so gut wie möglich beseitigt werden, denn sie reizen zur Wiederholungstat. Besonders gefährdete Stellen an Sofa und Sesseln wie z. B. die Armlehnen packt man am besten vorübergehend in Alufolie. Die fühlt sich für Katzenkrallen so unangenehm an, dass der Stubentiger doch lieber an Kratzbaum oder –brett geht. IVH