Der Wau-Effekt: Hunde am Arbeitsplatz steigern die Motivation

Große Unternehmen wie Google, Xing oder Jimdo machen es vor: Sie erlauben ihren Mitarbeitern, den Hund zur Arbeit mitzubringen. Die Unternehmen stützen sich dabei auf Studien, die belegen: Wer den Kollegen auf vier Pfoten mit ins Büro bringt, ist motivierter und leistet mehr.

Studien haben bereits mehrfach nachgewiesen, dass Hunde nicht nur das Wohlbefinden des Menschen steigern können, sondern auch einen positiven Einfluss auf Gesundheit und Lebensdauer haben.

Hundehalter sind fitter und gesünder

Wohl am eindrucksvollsten belegte dies ein Forscherteam der Universität von Uppsala, das über einen Zeitraum von zwölf Jahren die Daten von 3,4 Millionen Menschen auswertete und zu dem Schluss kam, dass Hundehalter fitter, gesünder und stressresistenter sind als Menschen, die keinen Hund haben. In einer Vielzahl der bisherigen Studien konzentrierten sich die Wissenschaftler allerdings auf das private Umfeld des Menschen. Erst in den letzten Jahren rückte die Frage mehr in den Fokus der Forschung, ob sich die positiven Effekte der Hundehaltung für den Menschen auch auf den Arbeitsalltag auswirken könnten.

Machen Hunde den Arbeitsplatz attraktiver?

Faktoren wie die Höhe des Gehalts, Anerkennung und ein gutes Arbeitsklima unter Kollegen und Vorgesetzten tragen entscheidend dazu bei, ob ein Arbeitnehmer sich am Arbeitsplatz wohlfühlt. Nun wollten Wissenschaftler der University of Lincoln herausfinden, ob und wie sich der Kollege auf vier Pfoten auf die Jobzufriedenheit, die Arbeitsmotivation und die Sozialkontakte im Büro auswirkt. 749 angestellte Hundehalter in Großbritannien wurden zu diesem Zweck zu ihrer Einstellung am Arbeitsplatz befragt. Rund ein Drittel von ihnen brachte sein vierbeiniges Mitglied regelmäßig mit ins Büro (243 Personen).

Mehr Engagement im Job dank Hund

„Mitarbeiter, die ihren Hund oft zur Arbeit mitgenommen haben, gaben in den Fragebögen signifikant höhere Werte an für das allgemeine Wohlbefinden, die Zufriedenheit mit der beruflichen Laufbahn und die Arbeitsbedingungen als diejenige Vergleichsgruppe, die keinen Hund zur Arbeit mitbrachte“, fasst Studienleiterin Dr. Sophie Hall zusammen. Unterschiede zeigten sich auch bei der Motivation: „Hundebesitzer gaben an, mit mehr Kraft und Engagement zu arbeiten und damit eine effektivere Geschäftsleistung zu erbringen“, berichtet Hall. Auch die Bindung des Arbeitnehmers an seinen Arbeitgeber scheint der Befragung zufolge bei Hundehaltern, die ihren vierbeinigen Kollegen mit zur Arbeit bringen durften, größer zu sein als bei der Vergleichsgruppe.

Welche Hunde sind geeignete Begleiter?

„Unsere Ergebnisse treffen wichtige Aussagen für bürobasierte Unternehmen, die erwägen, Hunde am Arbeitsplatz zuzulassen“, sagt Hall. Erstmals ließ sich aus ihrer Befragung nämlich ableiten, welche Faktoren bei der Entwicklung von Richtlinien für die Haltung von Hunden am Arbeitsplatz eine Rolle spielen. „Insbesondere die Größe des Hundes und seine Rasse scheinen wesentliche Faktoren bei der Abwägung von Unternehmen zu sein“, fasst die Wissenschaftlerin zusammen. IVH