Fit auf grauen Pfoten: Was Katzen-Senioren brauchen

Katzen in Deutschland werden immer älter. Bei guter „Lebensführung“ kann eine Hauskatze 20 Jahre und älter werden. Das sind in Menschenjahren stattliche 96 und mehr. Wie beim Menschen auch, ändern sich mit zunehmendem Alter die Bedürfnisse und auch die Beschwerden nehmen zu. Altern ist nicht einfach. Doch Katzenfreunde können mit wenigen Vorkehrungen ihren alternden Tieren unterstützend zur Seite stehen.

Altersgerecht wohnen
Eine typische Alterserscheinung bei Katzen ist die Bewegungseinschränkung. „Neun von zehn Katzen über zehn Jahre haben Arthrose“, sagt Biologin und Katzenexpertin Dr. Helga Hofmann. Lieblingsplätze auf der Heizung, auf dem Schrank oder Fenstersims sind nicht mehr mit einem eleganten Sprung zu erreichen. Das Springen und auch das Treppensteigen werden zunehmend zu einer Herausforderung. Halter sollten Vorkehrungen treffen und ihren Senioren auf vier Pfoten Hilfestellung geben. Rampen, kleine Kratzbäume oder Möbel, die den Aufstieg auf die Lieblingsplätze erleichtern, sind jetzt sehr willkommen. „Wenn die Katzentoilette bislang im Keller stand, sollten Halter sie jetzt an einem besser und vor allem schnell erreichbaren Ort aufstellen“, empfiehlt die Expertin. Denn mit zunehmendem Alter kann einem Katzen-Senior schon mal ungewollt ein Missgeschick passieren.

Unterstützung bei der täglichen Körperpflege
Die eingeschränkte Gelenkigkeit hat auch Auswirkungen auf die tägliche Fellpflege. „Weil Senioren nicht mehr überall gut rankommen, wird die eine oder andere Stelle am Körper vernachlässigt“, sagt die Expertin. Mit einer Bürste und einem feuchten (nicht nassen!) Tuch können Katzenfreunde ihre Vierbeiner bei der Fellpflege unterstützen. Nicht zu vergessen, der regelmäßige Besuch beim Tierarzt: „Das heißt einen Gesundheitscheck machen und oft auch Zahnstein entfernen lassen“, rät die Expertin.

Bewegung für Senioren: mäßig, aber regelmäßig!
Auch wenn der Senior mit dem Alter träge wird: Wer gesund altern will, muss fit bleiben und sich bewegen. „Das Motto lautet ‚mäßig, aber regelmäßig‘“, sagt Dr. Hofmann. Wilde Fang- und Jagdspiele sind jetzt nicht mehr drin. „Aber Geschicklichkeits-, Such- und Denkspiele, wie Fummelboxen, aus denen Leckerlis gefischt werden müssen, fordern die Katze geistig und körperlich.“ Hat sie allerdings dabei Schmerzen, sollte sie es beim Spielen ruhiger angehen. Alternativ kann der Senior im eigenen Tempo mit einer Plüschmaus auf dem Teppich spielen. „Jede Art von Bewegung ist gut“, so Dr. Hofmann.

Altersgerechte Ernährung
Da sich ältere Katzen nicht mehr so gut bewegen können und träge werden, setzen sie an, was zu Übergewicht und damit einhergehend zu Krankheiten wie erhöhtem Blutzucker führen kann. „Daher sind nun kleinere Portionen Futter angesagt“, sagt Dr. Hofmann. „Drei kleine Portionen Futter am Tag sind besser als eine große Mahlzeit, die schwer im Magen liegt.“ Zudem empfiehlt sie, die Senioren mit Feuchtfutter aus dem Fachhandel zu füttern. „Ältere Katzen müssen mehr trinken, um Stoffwechselprodukte auszuscheiden. Nassfutter hilft dabei, den Flüssigkeitsbedarf zu decken. Zudem schont es die alternden Zähne der Katzen, ist gut verdaulich und hat einen geringen Fett- und Phosphatgehalt, was wiederum die Nieren entlastet.“

Schmusen? Bitte ja, bitte mehr!
Ältere Katzen lieben warme, kuschelige Plätze, ziehen sich vermehrt zurück und schlafen mehr. Doch sie suchen auch immer mehr die Nähe ihrer Menschenfamilie und Streicheleinheiten. Kraulen und Knuddeln sind herzlich willkommen und es wird dem Menschen mit einem begeisterten Schnurren gedankt. IVH