Riesengroße Vielfalt: Zierfische und Pflanzen im Miniteich

So mancher Garten- und Tierfreund träumt von einem eigenen Biotop, hat aber für eine geräumige Teichlandschaft keinen Platz. Ein Miniteich kann die perfekte Alternative sein. Neben Pflanzen können auch bestimmte Fischarten in dem Wasserparadies gedeihen – wenn ein paar grundlegende Dinge beachtet werden.

Foto: Hieronimus

Ein Miniteich benötigt nicht viel Platz und ist damit attraktiv für alle, die auf kleinem Raum wohnen. Je nach der gewünschten Größe müssen für das Wasserparadies noch nicht einmal ein eigener Garten oder eine Terrasse vorhanden sein. Gesäumt von bunten Pflanzen sind die kleinen Teiche auch auf dem Balkon ein Hingucker.

Sollen Fische mit einziehen, darf der Miniteich aber eine bestimmte Größe nicht unterschreiten. Und auch das Wetter wird dann relevant: „Bei einem fischbesetzten Teich sollte die Wassertemperatur über 10 °C liegen. Daher ist der Monat Mai die perfekte Jahreszeit, um mit dem Anlegen eines Miniteichs zu beginnen“, erklärt Harro Hieronimus, Mitglied und Präsident von verschiedenen Aquaristik-Fachverbänden sowie Fachbuch-Autor.

Welches Gefäß eignet sich als Miniteich?

Als Gefäß für den fischbesetzten Miniteich eignet sich fast jeder wasserdichte Behälter. Zu den Klassikern zählt neben Kübeln und Zinkwannen ein Holzfass. „Sollte sich das Holzfass als undicht erweisen, kann man es von innen mit Teichfolie auskleiden. Ist das Holz behandelt, etwa mit Lacken oder Ölen, muss im Innenraum des Fasses ebenfalls Folie befestigt werden“, erläutert der Aquarianer. „Zinkwannen sollten darüber hinaus einen isolierenden Anstrich erhalten.“

Beim Standort des Teiches ist auf eine Sonneneinstrahlung von nicht mehr als vier Stunden pro Tag zu achten. Zu viel Sonne erhitzt die geringe Wassermenge und führt dazu, dass sich Algen und Bakterien entwickeln. Für Fische ist diese Umgebung dann nicht mehr zu empfehlen. Ebenso sollte kein Laub ins Wasser fallen.

Bei der Gestaltung eines Miniteichs, der ausschließlich mit Pflanzen besetzt ist, sind der Fantasie fast keine Grenzen gesetzt. Von der flachen Pflanzenschale bis hin zum Mörtelkübel kann jedes Gefäß zum Einsatz kommen, das wasserdicht ist. Die Gefäße werden entweder in die Erde eingegraben oder erfreuen als Hochteich Jung und Alt.

Welche Fische fühlen sich im Miniteich wohl?

Aufgrund des geringen Wasservolumens eignen sich nur wenige Fischarten für den Besatz im Miniteich. Bei einigen Fischfreunden ist das Mini-Biotop daher auch als reines Sommeraquarium beliebt. „Medakas, Kardinälchen und einige Hochlandkärpflinge können mit Beginn der warmen Jahreszeit in den Teich umziehen. Allerdings sollte das Gefäß ein Mindestvolumen von 200 Litern nicht unterschreiten. Pro kleinem Fisch müssen circa 30 Liter Wasser vorhanden sein“, empfiehlt Fisch-Experte Hieronimus. Ab September etwa geht es für die Tiere dann zurück ins Aquarium. Einige Aquarianer schicken auch ihre Garnelen im Sommer in den Miniteich.

Sollen die Fische im Miniteich überwintern, gilt es noch einige weitere Aspekte zu beachten. „Im Fall einer ganzjährigen Außenhaltung der Tiere muss das Gefäß mindestens 100 cm tief sein und 500 Liter Wasser beinhalten – dies ist auch wichtig, damit der Teich nicht durchfriert“, erklärt der Experte. Da ein Hochteich relativ schnell zufriert, muss das Gefäß in der Erde eingefasst sein oder isoliert und gegebenenfalls beheizt werden.

Für eine Überwinterung im Teich eignen sich ab einem Wasservolumen von 500 Litern zum Beispiel Stichlinge sowie ab einem Wasservolumen von 1000 Litern Moderlieschen, Bitterlinge und Medakas. Die so beliebten Goldfische benötigen sogar ein Wasservolumen von 400 Litern pro Fisch und sollten in einer Gruppe von mindestens 6 Tieren gehalten werden. Sie sind für kleinere Teiche daher nicht geeignet.

Welche Technik und Pflanzen eignen sich für einen Miniteich?

„Für einen kleinen Teich, der lediglich Sommerfrischler beheimatet, genügt eine Belüftung“, erläutert Hieronimus. „Die Voraussetzung dafür ist, dass zwischendurch ein Teilwasserwechsel erfolgt.“ In einem größeren, ganzjährigen Fischteich sollte dagegen ein Filter vorhanden sein.

Wichtig sei auch eine gute Bepflanzung der Teiche. Die Pflanzen helfen beim Schadstoffabbau, spenden Schatten und sind ein natürliches Laichmaterial. „Als Oberflächenpflanzen eignen sich zum Beispiel Hornkraut, Muschelblumen oder Zwergseerosen und – eingebettet in Körben – auch größere Pflanzen wie Hechtkraut oder Mini-Rohrkolben“, sagt der Aquarianer.

Besucher am Miniteich, wie die schillernde Libelle, geben dem kleinen Biotop eine besondere, naturnahe Note. Außerdem ist die Wasserstelle eine gern genutzte Trink- und Badequelle für Insekten und Vögel. IVH