Singen, Gurren, Schnabelknirschen – wie Wellensittiche sich mitteilen

Fast alle Vogelfreunde sprechen mit ihren Wellensittichen. Doch die Vögel antworten meist in einer „Sprache“, für die es weder Wörterbuch noch Volkshochschulkurse gibt. Um sie richtig zu verstehen, reicht es oft schon, aufmerksam zuzuhören und zuzuschauen.

Mädchen mit Wellensittich

Wellensittiche haben ein breites Repertoire an Lauten und Gesängen, mit denen sie sich mitteilen. „Beobachtet man die Tiere etwas genauer, kann man aus Gesang und Körpersprache ableiten, in welcher Stimmung sie sind und wie es ihnen geht“, erklärt der Verhaltensforscher und Autor von zahlreichen Tierratgebern Dr. Immanuel Birmelin. Sitzen sie beispielsweise auf einem ihrer Lieblingsplätze und stimmen eins ihrer typischen „Lieder“ mit vielen Klangwiederholungen an, so heißt das: Mir geht es gut. Ich fühl’ mich wohl.

Laute einsilbige Töne, die oft wiederholt werden, können dagegen bedeuten: Wo bist du? Oder: Bist du noch da? Denn Wellensittiche sind wie alle Papageienarten sehr sozial. Verlieren sie ihren Partner oder ihre Bezugsperson aus den Augen, rufen sie nach ihm oder ihr, um wieder Kontakt aufzunehmen.

Gibt ein Wellensittich ein leises Gurren von sich, kann das eine Drohgebärde sein und das heißt: Aufgepasst! Sonst gibt es Ärger. Die kleinen Papageien gurren zum Beispiel, wenn man ihnen oder ihrem Partner zu nahe kommt.

Friedlicher geht es dagegen in Ruhepausen und vor dem Einschlafen zu. Geht es den Tieren gut, schaben sie Ober- und Unterschnabel aneinander. Dabei entsteht ein Knirschen, mit dem sie ihr Wohlbefinden ausdrücken. Allerdings knirschen nicht alle Wellensittiche mit dem Schnabel – auch wenn sie gesund sind.

Weitere Informationen und Klangbeispiele zu Gesängen und Lauten von Wellensittichen gibt es auf www.birds-online.de. IVH