Weiterbildungs-Boom: Tiere als Co-Therapeuten immer beliebter

Hunde in der Schule und Kaninchen im Seniorenheim? Noch vor wenigen Jahren hätten die meisten Patienten, Lehrer oder Ärzte Tiere als Co-Therapeuten als sehr exotisch befunden. Mittlerweile sind die positiven Effekte von Heimtieren auf das menschliche Wohlbefinden allgemein anerkannt. Ob in der Physio- oder Psychotherapie, Heimtiere helfen immer öfter, gesund zu werden oder gesund zu bleiben.

Entsprechend groß ist inzwischen auch die Nachfrage nach qualifizierter Weiterbildung in diesem Bereich. In den vergangenen Jahren hat sich daher ein immer größeres Angebot an ausbildenden Einrichtungen entwickelt: vom Wochenendkurs für Einsteiger bis hin zur zweijährigen berufsbegleitenden Weiterbildung.

Die Dozenten-Listen der Weiterbildungseinrichtungen lassen erkennen, wie vielschichtig das Arbeitsfeld ist. Neben Medizinern und Tierärzten, Pädagogen und Psychologen geben immer mehr Therapeuten unterschiedlicher Spezialisierungen, Tiertrainer, Biologen, Ethologen und Betriebswirte ihr Wissen an die Studenten weiter. Themenschwerpunkte sind Grundlagen, Methoden sowie Organisation und Durchführung pädagogischer und therapeutischer Arbeit mit Tieren.

Eine der führenden Einrichtungen im Bereich der Sozialpädagogik ist das Institut für soziales Lernen mit Tieren in der Wedemark bei Hannover: „Vor sieben Jahren waren wir die ersten auf dem Gebiet und haben mit einem Kurs pro Jahr begonnen. Jetzt sind es bereits zwei Kurse pro Halbjahr“, so Institutsleiterin Ingrid Stephan. „Im nächsten Jahr werden wir unser Kursangebot noch mal erweitern und mit zwei Fortbildungen in Würzburg beginnen“, fasst sie die aktuelle Situation zusammen.

Speziell für Mitarbeiter der Altenhilfe bieten das Kuratorium Deutsche Altershilfe und die Caritas in Köln seit 2002 die Fortbildung „Tiere öffnen Welten“ an. 120 Pfleger, Krankenschwestern und Physiotherapeuten wurden seither im richtigen Einsatz von Hunden, Katzen und Kaninchen in der Altenhilfe ausgebildet.

Mittlerweile ist das Thema auch an den Hochschulen angekommen: Seit Frühjahr dieses Jahres bietet die Ev. Fachhochschule in Freiburg das Kontaktstudium „Tiergestützte Pädagogik & Therapie“an. Mit großem Erfolg: Die Warteliste für den folgenden Kurs ist bereits eröffnet.

Umfassende Informationen rund um das Thema „Tiergestützte Therapie“ gibt es online unter www.tiergestuetzte-therapie.de. Hier können Interessierte auch die aktuellen Kursangebote einsehen. IVH