Smarter Gartenteich: Wie Technik die Teichpflege vereinfacht

Der Gartenteich soll der Blickfang im eigenen Grün werden. Dafür braucht es Technik, die unter anderem für klares und sauberes Wasser sorgt. Interessierte sollten sich deshalb von Beginn an Gedanken machen, was notwendig ist. Zudem gibt es auch immer wieder neue Entwicklungen, die die Teichpflege vereinfachen.

Groß oder klein, nur zum Ansehen oder als Natur-Schwimmteich: Teiche als Wohlfühloasen gibt es in vielen verschiedenen Größen und Formen. Diese Vielfalt stellt an die Technik besondere Anforderungen – vor allem, wenn Fische und andere Tiere im Teich leben sollen.

Harro Hieronimus hat als Autor mehrerer Sachbücher und Artikel in Fachzeitschriften zum Gartenteich einen sehr guten Überblick über das Thema: „Sind kaum oder wenig Pflanzen, aber Fische vorhanden, vor allem solche mit hohem Stoffwechsel wie Goldfische oder Koi, ist Technik notwendig.“ Pumpen etwa wälzen das Wasser um und leiten es durch einen Filter. Damit werden Schadstoffe entfernt und das Wasser gereinigt. Zudem wird die Sauerstoffzufuhr im Teich verbessert. „Wichtig ist ein leistungsfähiger Filter, der auf die Wassermenge und den Fischbesatz abgestimmt ist. Meist ist eher eine Nummer größer sinnvoll.“

Die richtigen Wasserwerte für Fische und Pflanzen

Zentral für das Wohlergehen der Teichbewohner ist, dass sich die Wasserwerte dauerhaft in einem konstanten Bereich bewegen – etwa der pH-Wert und die Wasserhärte. Neben Filter und Pumpe helfen dabei weitere technische Hilfsmittel:

  • Geräte zur Überwachung der Wasserwerte verschaffen Sicherheit, dass alle Werte im richtigen Bereich liegen.
  • Eine UV-C-Leuchte hält das Wasser klar, indem die Strahlung Algen und Bakterien abtötet.
  • Mit einem Skimmer oder Oberflächenabsauger lassen sich Staub, Pollen und Laub von der Wasseroberfläche entfernen, sodass sie die Wasserqualität nicht mindern.
  • Anlagen zum automatischen Wasserwechsel sorgen dafür, dass immer wieder abgenutztes durch frisches Wasser ersetzt wird.

Entwicklungen der letzten Jahre

Zur Prüfung des pH-Wertes gab es früher nur Teststreifen. Mit der Zeit kamen Messgeräte, mit denen man noch weitere Wasserwerte prüfen kann. Aktuell zeigt sich auch beim Gartenteich der Trend zum Smart Home, also zur Vernetzung, Automatisierung und Fernsteuerung verschiedener Geräte im Haushalt. „In den letzten Jahren sind zahlreiche Neuentwicklungen auf den Markt gekommen, die die Teichpflege deutlich erleichtern und verschiedene Geräte miteinander vernetzen können“, erklärt Hieronimus. „Außerdem eignet sich die neue Technik nicht mehr nur für große, sondern inzwischen auch für kleinere Teiche.“ Die Geräte können über das Smartphone gesteuert und überwacht werden und senden beispielsweise Push-Nachrichten, sobald ein Fehler auftritt. Ein Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) ist dem Fachmann bisher allerdings nicht bekannt, „aber das wird sicher noch kommen“. Allgemein für den Gartenbereich werden beispielsweise Verknüpfungen von KI mit Wettersensoren diskutiert, um Wasser und Strom zu sparen.

Trotz aller Vorteile, die Technik und Automatisierung mit sich bringen, sollten Besitzer von Gartenteichen sich aber nicht blind darauf verlassen, sondern regelmäßig selbst prüfen, ob auch wirklich alles einwandfrei funktioniert. Gerade, wenn man verreisen möchte, sollte immer ein Bekannter oder ein Familienmitglied spätestens alle zwei bis drei Tage prüfen, ob alles in Ordnung ist und ob es den Fischen gut geht.

Beleuchtung und Wasserspiele steuern

Über die technischen Helfer hinaus, die direkten Einfluss auf die Qualität des Wassers oder das Wohlergehen seiner Bewohner haben, gibt es noch eine Reihe weiterer Möglichkeiten, Technik einzusetzen. „Interessant sind zum Beispiel immer auch Leuchtmittel, die gezielt einige wichtige Teich- oder Umgebungsbestandteile in Szene setzen. Entgegen anderslautenden Behauptungen werden die Fische durch dieses gleichmäßige Licht nicht irritiert oder am Schlafen gehindert“, sagt Hieronimus. „Ebenso lassen sich mit smarten Geräten auch Wasserspiele oder Bachläufe steuern, also etwa an- und ausschalten oder durch verschiedene Programme wechseln. Das gibt dem Gartenteich so nochmal das gewisse Extra.“

Zur Grundausstattung, aber auch zu den Extras, die die Pflege erleichtern oder dekorativen Mehrwert schaffen, sollten Interessierte sich vorab genau informieren. Eine Anlaufstelle dafür ist neben Fachmedien wie dem Garten-Teich-Magazin „Midori“ auch der Zoofachhandel. IVH