IVH feiert 50-jähriges Jubiläum in Berlin - „Eine einzigartige Branche mit einem besonderen Verband“

Der IVH-Vorsitzende Georg Müller zeigte in seiner Begrüßungsrede vor über 150 Gästen aus Unternehmen, Behörden, Politik und befreundeten Verbänden und Institutionen die enge Verbindung des Verbands mit der Entwicklung der Heimtierhaltung auf. „Es ist sicherlich eine Erfolgsgeschichte, dass sich ein Wirtschaftsbereich, in dem anfänglich nur wenig mehr als 10 Prozent aller Heimtiere mit gekaufter Fertignahrung gefüttert wurden, zu einer Branche mit über 6 Milliarden Euro Umsatz entwickelt hat“, so Müller. „Allerdings“, so Müller weiter, „steht unsere Industrie vor außerordentlich großen Herausforderungen, denn neben den aktuellen Energie- und Kostenproblemen dürfen wir nicht aus den Augen verlieren, dass mit den Themen Nachhaltigkeit und Klimaschutz generationenübergreifende Aufgaben auch auf uns zukommen“, betonte Müller.

Geschäftsführerin Dr. Katrin Langner betonte in ihrer Rede, dass der Erfolg des Verbands auch auf das große Engagement seiner Mitglieder zurückzuführen sei: „Die nicht nachlassende Bereitschaft der Unternehmen, dem Verband vielfältiges Wissen und fachliche Expertise zur Verfügung zu stellen, hat wesentlich dazu beigetragen, dass sich der IVH in Politik und Verwaltung über die Jahrzehnte die Anerkennung als ein kompetenter Ansprechpartner in allen fachlichen Fragen erarbeiten konnte“, so Dr. Langner.

Der Ehrenvorsitzende des IVH, Gerd Köhlmoos, der auch zu den Gründungsmitgliedern des Verbands gehörte, ergänzte die positive Bilanz der vergangenen 50 Jahre noch um eine besondere Facette. „Neben der beeindruckenden personellen Kontinuität war es von Beginn an das vertrauensvolle und überaus kollegiale Miteinander, das den Charakter des IVH ausgemacht hat. Ich freue mich sehr, dass sich dieser positive Geist des IVH bis heute erhalten hat“, so Köhlmoos.

Einen Höhepunkt der Festveranstaltung stellte der Vortrag des bekannten Journalisten und Autors Dr. Hajo Schumacher dar. Unter dem Titel „Berlin backstage – Einblicke eines Insiders“ gab der neu ernannte Chefkolumnist der Funke-Mediengruppe nicht nur Einblicke in seine persönlichen Beziehungen zu Heimtieren, sondern skizzierte auch pointiert und zuweilen ironisch den Berliner Politikbetrieb und einige seiner aktuell bekanntesten Akteure. „Soweit ich es beurteilen kann, haben Sie alles richtig gemacht“, lobte Dr. Schumacher abschließend den IVH-Fokus auf die Vertretung der für die Unternehmen relevanten Sachthemen.

Kein Kino ohne Film

Nachdem schon zu Beginn der Veranstaltung erstmals der neue Imagetrailer des IVH gezeigt wurde, öffnete sich der Vorhang zum zweiten Teil ebenfalls mit bewegten Bildern. Auf der Grundlage alter Werbefilme aus der Branche zeigte der eigens für diese Veranstaltung produzierte Film eindrucksvoll die Entwicklung der gesellschaftlichen Rolle und des Bilds von Heimtieren in den vergangenen fünf Jahrzehnten.

Dieser mit großem Applaus aufgenommene Rückblick war der Auftakt für ein prominent besetztes Podium, das unter dem Titel „Heimtierhaltung im 21. Jahrhundert – Perspektiven und Herausforderungen“ die Zukunft der Heimtierhaltung diskutierte.

Unter Moderation von Katrin-Cécile Ziegler tauschten die Tierschutzbeauftragte der SPD-Bundestagsfraktion, Luiza Licina-Bode, der Geschäftsführer des Deutschen Tierschutzbundes, Frank Meuser, die Vizepräsidentin des Bundesverbandes beamteter Tierärzte, Dr. Christine Bothmann, die Trendforscherin Antje Schünemann und die beiden IVH-Fachgruppenvorsitzenden Dr. Nicole Rabehl und Dr. Gerd Großheider in einer lebhaften und intensiven Gesprächsrunde unterschiedliche Einschätzungen und Positionen aus.

Das Podium war sich einig, dass Heimtiere auch in 25 oder 50 Jahren noch einen festen Platz in unserem Zusammenleben haben werden. Heimtierhaltung wird ein Spiegel der Gesellschaft bleiben – und sich, wie in den letzten 50 Jahren, immer wieder an die sich verändernden Rahmenbedingungen, Werte und Bedürfnisse anpassen. So würde Themen wie Digitalisierung ebenso eine zunehmend große Rolle zukommen wie Nachhaltigkeit und insbesondere Klimaschutz.

Bereits sehr konkret könne man diese Entwicklungen an der zunehmenden politischen und in weiten gesellschaftlichen Kreisen geführten Diskussionen um die weitere Verbesserung des Tierschutzes ablesen. Themen wie das Verbot von Qualzuchten, die Reglementierung des Online-Handels mit Heimtieren oder die Auseinandersetzung mit der Wildtier-Thematik belegen, dass die Umsetzung des im Grundgesetz in Artikel 20a verankerten Staatsziels Tierschutz an Bedeutung gewinnt.

Einig war sich die Runde auch darin, dass bei allen Herausforderungen akzeptierte und tragfähige Lösungen nur im engen Dialog mit allen beteiligten Kreisen aus Politik, Wissenschaft, Industrie, Handel, Tierschutz und Behörden entwickelt werden sollten.

Das abwechslungsreiche Festprogramm wurde abgerundet durch eine Abendveranstaltung in der Eventlocation Wasserwerk mit Lichtshow, Akrobatik und Livemusik; der Schlusspunkt einer nach einhelligem Urteil aller Mitglieder und Gäste rundum gelungenen Jubiläumsfeier zum 50-jährigen Bestehen des IVH, eines einzigartigen Verbands.